Tanzen, Ficken, Saufen. Spring Break nennt sich das ekstatische Vergnügen, dem sich jährlich zehntausende junge Amerikaner in den Frühjahrsferien hingeben. Wenn die Colleges für ein bis zwei Wochen schließen, zieht es die jungen Partypeople nach Florida. "Spring Breakers" thematisiert das soziale Phänomen anhand eines ausgeklügelten Thrillers.

Brit (Ashley Benson), Candy (Vanessa Hudgens), Cotty (Rachel Korine) und Faith (Selena Gomez) sind seit Kindesbeinen beste Freundinnen. In der Semesterpause zieht es die Mädels in den Süden. Ihr Pech, dass sie sich den Trip nicht leisten können. Also überfallen sie einen Grill-Imbiss. Euphorisch stürzt sich das Quartett ins Abenteuer, taumelt von einem Exzess zum nächsten, bis es auf einer Drogenparty verhaftet wird. Der charismatische Rapper Alien (James Franco) holt die Frauen zwar aus dem Kittchen, indem er ihre Kaution berappt. Doch im Gegenzug erwartet er, dass sie für ihn einen Mord begehen.

Grelle Farben, groteske Story, bohrende Techno-Beats. Dies ist das Rezept für Harmony Korines Party-Drama, der dem Publikum vor Augen führt, wie schnell Drogenkonsumenten in die Illegalität abstürzen können. Der Regisseur malt vom “Spring Break” ein erschreckend realistisches Bild. Wo getanzt wird, sind verbotene Substanzen nicht weit. Seine Protagonistinnen probieren sich in einem Gewusel aus Alkoholexzessen, Drogenmissbrauch und nicht enden wollender Party aus. Wie das viele Frauen Anfang 20 tun. Doch der anfangs harmlos wirkende Sprung macht die Ladies zu eiskalten Killerinnen.
Hier überzeichnet Korine ein wenig, um dem Zuschauer die Gefährlichkeit von verbotenen und legalen Drogen vorzuführen. Die Wirkung verfehlt ihr Ziel dennoch nicht: Abschreckung. Und Mahnung zur Vorsicht. Schade nur, dass ihm keine spannendere Story eingefallen ist. Deren Ausgang ist leider viel zu früh vorhersehbar. Die hervorragende Besetzung wertet den Streifen zwar auf, täuscht aber nicht über das Handlunsgdefizit hinweg. Was im Gedächtnis bleibt, sind einzig die grellen Bilder junger Partypeople und die dröhnenden Bässe. Schade.

USA 2012, R: Harmony Korine, D: James Franco, Selena Gomez, Vanessa Anne Hudgens, 90 Min, FSK 16.

Filmstart ist der 21. März, zu sehen in den Passage Kinos und Regina Palast.

Die Seite zum Film:
www.springbreakersmovie.com

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