Tom Clancy (1947 - 2013) würde sich im Grabe umdrehen, müsste er diesen Film sehen. Kenneth Branagh bedient sich wie in einem Gemischtwarenladen an Motiven und Figuren aus Clancys Jack-Ryan-Romanen. Der Film schildert, losgelöst von der Romanreihe, den Anfang von Ryans CIA-Karriere.

Ex-Marine Jack Ryan (Chris Pine) lebt nach seinen Erfahrungen in Afghanistan ein bürgerliches Leben. Was Freundin Cathy (Keira Knightley) nicht weiß: Ryan arbeitet verdeckt für die CIA. Sein Vorgesetzter William Harper (Kevin Costner) benötigt Ryans analytische Fähigkeiten, um einen Anschlag und den daraus resultierenden Zusammensturz des US-Finanzwesens abzuwenden.

Hinter dem kühnen Plan steckt der russische Oligarch Viktor Cherevin (Kenneth Branagh). Der Banker hat Ryan schnell durchschaut und setzt auf den Geheimdienstler einen Killer an.

Die Story ist simpel gestrickt und folgt gängigen dramaturgischen Mustern. Das Ende kann sich der Zuschauer nach einer halben Stunde selbst zusammenreimen. Gesellschaftspolitischer Anspruch? Fans der alten Clancy-Adaptionen, etwa von “Jagd auf Roter Oktober”, werden vergeblich danach suchen.
Denn wirklich spannend ist dieser Actionthriller leider nicht. Wenigstens erledigt die Besetzung um “Star Trek”-Held Chris Pine, Shakespeare-Experte Branagh, Kevin Costner und Keira Kneightley einen rundum zufriedenstellenden Job.

Trotzdem gilt: Die besten Schauspieler können eine schwache Handlung nicht kompensieren. Mehr als seichtes Popcorn-Kino hat “Jack Ryan” leider nicht anzubieten. Schade, strotzt doch Tom Clancys Werk geradezu vor packenden Filmstoffen. Vielleicht findet sich eines Tages ja doch noch ein Produzent, der uns wieder einen richtigen “Jack Ryan” macht.

USA 2014, R: Kenneth Branagh, D: Chris Pine, Kevin Costner, Keira Knightley, Kenneth Branagh, FSK 12, 106 Min.

Filmstart ist der 27. Februar, zu sehen im Cineplex, CineStar und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.jackryan-film.de

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