Ende der Achtziger verhalf die Comedy-Serie "21 Jump Street" Johnny Depp zum internationalen Durchbruch. In der zweiten Kinoadaption arbeiten sich die Macher heute an der Hollywood-Industrie ab. Wir alle kennen das Phänomen: Erwies sich ein Blockbuster als kommerzieller Erfolg, stehen die Chancen nicht schlecht, dass zwei bis drei Jahre später eine Fortsetzung (engl. Sequel) über die Leinwand flimmert. Die Branche liebt die Wiederholung. Kein Wunder. Erfolgreiche Franchises versprechen Traum-Renditen.

“22 Jump Street” nimmt augenzwinkernd den Sequel-Wahn auf die Schippe. Die Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) müssen nach ihrer erfolgreichen Undercover-Ermittlung an der High School das örtliche College infiltrieren. Wieder ist das Ziel ein Drogen-Ring.

Was an der Schule geklappt hat, soll jetzt auch an der Uni funktionieren. Das Setting ist dasselbe. Die Legenden die gleichen. Nur die Kirche, in der ihre Spezialeinheit konspirativ die Zelte aufschlägt, ist diesmal eine andere. Weil die eine Gemeinde ihr Gotteshaus zurück haben wollten, ziehen die Cops notgedrungen in den baugleichen Bettempel auf der anderen Straßenseite um.
Die Regisseure, Phil Lord und Christopher Miller, inszenieren das Sequel als Parodie auf die rockigen Teenie-Komödien der späten Neunziger. Jonah Hill und Channing Tatum, beide beherrschen auch das ernste Schauspiel-Fach, toben sich nach Lust und Laune aus. Markige Sprüche, fiese Gags jenseits der Gürtellinie, saufende Studentenverbindungen und schöne Frauen.

Die Seifenoper demontiert sich selbst und bedient die Freunde des leichten Feierabend-Humors. Anspruchsvolle Cineasten, die sich wider besseren Wissens ein Kinoticket gegönnt haben, werden sich vielleicht beim doch erstaunlich oft Lachen erwischen.

USA 2014, R: Phil Lord, Chris Miller, D: Channing Tatum, Jonah Hill, Peter Stomare, Ice Cube, 112 min, FSK 12.

Filmstart ist der 31. Juli, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

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