Im Jahr 2013 begeht Leipzig nicht nur den 200. Jahrestag der Völkerschlacht oder den Geburtstag Richard Wagners, 2013 jährt sich auch die Gründung der Schola Cantorum zum 50. Mal. Dies ist Grund und Anlass für die Mitglieder und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendchores der Stadt Leipzig, einen Blick in die spannende und wechselvolle Geschichte des Ensembles zu werfen. Und natürlich zu feiern. Die wichtigsten Festkonzerte in Leipzig sind im Juni.

1963 im heutigen Stadtteil Marienbrunn durch den Musikpädagogen Reinhardt Syhre gegründet, entwickelte sich das Ensemble rasch zu einem der gefragtesten Kinder- und Jugendchöre der Region, übernahm ab 1966 die Aufgaben an der Leipziger Oper und wurde 1973 durch Kurt Masur zum Gewandhaus-Kinderchor berufen. Seit 1982 arbeitet der Chor unter Trägerschaft der Stadt Leipzig und seit Anfang der 90er Jahre unter dem Namen Schola Cantorum (zu deutsch: “Singschule”).

Dass das Ensemble mit insgesamt über 160 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen diesen Namen auch heute noch zu Recht trägt, zeigt ein Blick in die heutige Struktur der Chöre: “Unsere jüngsten Mitglieder sind gerade einmal eineinhalb Jahre alt und besuchen die Musikalische Früherziehung”, berichtet Marcus Friedrich, seit 2011 Chorleiter der Schola Cantorum. “Knapp 50 Kinder haben wir derzeit in sechs Kursen. Parallel dazu zwitschern die Kinder des Spatzenchores ab sechs Jahren klassische Kinderlieder und versuchen sich an den ersten Intervallen.”

Im Kinderchor geht es schon ein wenig professioneller zu: Stimmgruppen- sowie Gesamtchorproben gehören zur wöchentlichen Routine. Daneben erhalten die Kinder ab der 3. Klasse Unterricht in Musiktheorie und Gehörbildung, erste Einzelstimmbildung ermöglicht die individuelle Betreuung der kleinen Chorsänger. Und wer möchte, kann zusätzlich ein Instrument erlernen, dies rundet die musikalische Ausbildung ab. Gerade wird im Beethovensaal der Leipziger Petrischule an zweistimmigen Frühlingsliedern und an Mozarts Zauberflöte gefeilt, die in einigen Wochen szenisch aufgeführt werden soll.

Der Mädchenchor, ohne Frage das Aushängeschild der Schola Cantorum Leipzig, hat in der Vergangenheit immer wieder durch die erfolgreiche Platzierungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben von sich reden gemacht, viele CD-Einspielungen dokumentieren das langjährige intensive Engagement. Eben erst sind die Chormitglieder vom Konzertwochenende in Dessau und Köthen zurück. Auf dem Programm: Kompositionen von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ola Gjeilo und anderen. Standing Ovations gab es dafür in den vergangenen Wochen in der Köthener oder Hubertusburger Schlosskirche – auch für gestandene Mädchenchormitglieder immer wieder ein Erlebnis.”Das Jubiläumsjahr 2013 birgt viele schöne Höhepunkte,” verrät Marcus Friedrich. “Eben haben wir drei Aufführungen von Pergolesis ‘Stabat Mater’ in der Leipziger Thomaskirche und der Dresdner Kreuzkirche erfolgreich hinter uns gebracht. Daneben sind wir gerade viel in Mitteldeutschland unterwegs. Anfang Juni ist die Veröffentlichung einer Festschrift vorgesehen, in der die spannende und wechselvolle Geschichte der Chöre dokumentiert ist. Darauf sind wir sehr gespannt.”

Höhepunkt des ersten Halbjahres ist ein Festkonzert am 6. Juli in der Leipziger Peterskirche. Dann steht Musik auf dem Programm, die das Ensemble in den vergangenen fünf Jahrzehnten geprägt hat. “Wir rechnen unter anderem mit vielen ehemaligen Chormitgliedern.”

Erleben kann man die Schola Cantorum Leipzig zu folgenden Veranstaltungen:

Am 24. Mai um 17 Uhr in der Stadtkirche Augustusburg.

Im Beethovensaal der Leipziger Petrischule am Floßplatz kann man den Chor in der Kinderoper “Die Zauberflöte” am 28., 29. und 30. Juni jeweils 17 Uhr erleben.

Das Festkonzert “50 Jahre Schola Cantorum Leipzig” gibt es dann am 6. Juli um 19 Uhr in der Peterskirche.

Besondere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr: www.schola-cantorum.de/index.php?page=309

www.schola-cantorum.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar