Blähungen zählen wohl zu den unangenehmsten Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, über die man sich nur sehr selten mit seinen Freunden und Kollegen austauschen möchte. Betroffene versuchen daher mit allen Mitteln, sie möglichst schnell wieder loszuwerden.

Wirksame Hausmittel

Leidet man nur hin und wieder an Blähungen und möchte auf die Einnahme von Arzneistoffen größtenteils lieber verzichten, kann man es mit Hausmitteln versuchen. Häufig resultieren Blähungen aus einer ungesunden Ernährungsweise. Grundsätzlich gilt: Wer bewusst isst und sich Zeit nimmt, das Essen lange zu kauen und beim Essen wenig spricht, reduziert das Risiko auf einen Blähbauch.

Andere Ursachen für Blähungen ist der Verzehr blähenden Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Zwiebeln, Kohl und weiteren Lebensmitteln. Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit kann hinter den Flatulenzen stecken.

Stellt man fest, dass man nach einer bestimmten Speise immer wieder unter Blähungen leidet, sollte man versuchen, diese Lebensmittel zu vermeiden. Dies ist der erste Schritt, um Flatulenzen zu reduzieren. Bei akuten Blähungen empfiehlt es sich, eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen und den Bauch im Uhrzeigersinn zu massieren. Dadurch wird die Darmtätigkeit angeregt und die Blähungen können sich so wieder verflüchtigen. Zudem empfiehlt es sich, sich ausreichend zu bewegen. Ein Mangel an Bewegung führt häufig zu einer Ansammlung von Gasen im Darmbereich. Treibt man jedoch regelmäßig Sport, werden Stoffwechsel und Verdauung in Schwung gebracht.

Bewährte Hausmittel sind zudem die Gewürze Kümmel, Anis und Fenchel. Diese können ins Essen gegeben werden. So lässt sich selbst schwer verdauliches Essen etwas aufwerten. So können die Zutaten in Gerichte mit Kohl gegeben werden, aber auch um Brotteig zu würzen, eignen sie sich. Ebenso möglich ist die Verwendung der Gewürze in Tees. Diese gibt es zwar fertig zu kaufen, doch auch das Aufbrühen von ganzen Fenchelkörnern und Anis-Kapseln mit heißem Wasser ist möglich. Genauso effektiv gegen Blähungen sind Ingwer, Kurkuma und Koriander. Auch diese Gewürze sind häufig Bestandteil von speziellen Magen-Darm-Tees.

Entschäumer gegen Blähungen?

Wer häufiger unter Blähungen leidet, wird bereits das ein oder andere Mal von Simeticon gehört haben. Es handelt sich dabei um ein Medikament der Gruppe der Carminativa, also der Mittel gegen Blähungen. Da es ein sogenannter Entschäumer ist, wirkt Simeticon zu viel Schaum und Gas im Magen-Darm-Trakt entgegen. Dadurch werden Blähungen reduziert. Simeticon ist in vielen Arzneien als Wirkstoff enthalten.

Eingenommen wird Simeticon oral. Der Arzneistoff ist sowohl als Flüssigkeit verfügbar, die getrunken werden kann, als auch als Pulver, welches man in Getränke oder Lebensmittel einrührt. Simeticon wird übrigens nicht nur gegen Blähungen eingesetzt. Auch Völlegefühl oder ein Blähbauch, der durch Gasansammlungen im Bauch entsteht und Schmerzen verursacht, können dadurch beseitigt werden.

Auch bei Vergiftungen mit Tensiden kommt das Medikament zum Einsatz. Hat man also versehentlich Wasch- oder Spülmittel zu sich genommen, wirkt Simeticon als Gegenmittel. Es wirkt der übermäßigen Schaumbildung entgegen und lindert somit die Vergiftungsbeschwerden. Somit wirkt Simeticonschnell sowie effektiv und das Mittel ist sehr sanft, sodass es sogar für Kinder geeignet ist.

Bitterstoffe gegen Blähungen – was sollte man beachten?

Vor dem Essen wird gerne einmal eine alkoholische Zubereitung mit Bitterkräutern gereicht. Zwar ist der Gedanke dahinter gut, denn dies soll eine verdauungsanregende Wirkung erzielen. Doch leider passiert genau das Gegenteil: Die Leber und der Stoffwechsel müssen sich zuerst um die Entgiftung des Alkohols kümmern. Somit wird die Verdauung der gegessenen Mahlzeit verzögert, was zu Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden führen kann. An sich sind Bitterstoffe jedoch nicht schlecht.

Besser sind alkoholfreie Tropfen oder Tees. Diese wirken wesentlich besser und erfüllen ihren Zweck. Zudem gibt es pflanzliche Arzneimittel, die Bitterkräuter enthalten. So kann beispielsweise das Präparat Carmethin gegen Verdauungsstörungen helfen. Es enthält sowohl Pfefferminz- als auch Kümmelöl, welche beide in einer Kapsel enthalten sind, die magensaftresistent ist. Dadurch können sich die Wirkstoffe direkt im Darm entfalten und sorgen zu einer Relaxation der glatten Muskulatur.

Wer Tropfen zu sich nehmen möchte, die die Blähungen lindern, hat die Wahl aus verschiedenen Kräutern und Pflanzen. Die bittere Schleifenblume, Enzian, Wermut und Angelikawurzel werden häufig zu solchen Verdauungsmitteln verarbeitet. Kombinieren kann man diese mit Melisse, Kamille und Kümmel. So werden krampflösende und verdauungsfördernde Eigenschaften vereint.

Empfohlen werden solche Tropfen vor einer Mahlzeit. So können sie eine vielfältige Wirkung entfalten. Bei Kontakt mit der Zunge geben die Nerven einen Reiz an Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase weiter. Diese produzieren entsprechende Verdauungssäfte, damit das Essen besser verarbeitet werden kann. Darüber hinaus wirken die enthaltenen Bitterstoffe appetitanregend.

Wer unter Blähungen leidet, sollte die Ernährung überdenken und gegebenenfalls eine Umstellung vornehmen. Bei akuten Flatulenzen helfen Arzneien, die beispielsweise Simeticon enthalten. Leidet man eine längere Zeit unter Blähungen, sollte man die Ursache dafür von einem Arzt abklären lassen, um eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts ausschließen zu können.

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