Der Sommer ist nun so gut wie angekommen … und mit ihm die von einigen unter uns sogar gefürchtete Allergiesaison. Für Allergiker und Asthmatiker beginnt eine Zeit schwerer Belastungen und Beschwerden. Wie geht man am besten damit um?

Für einen Graspollenallergiker ein unvorstellbares Szenario, in so einem Feld zu stehen. Foto: Vijay Hu via pixabay

Was ist Asthma?


Asthma ist eine chronische Krankheit der Atemwege, deren Ursachen noch nicht eingehend geklärt sind. Betroffene bekommen schlecht Luft, da ihre Atemwege verengt und die Bronchien oftmals mit Schleim belastet sind. Weitere Symptome sind Husten und Atemnot sowie Anfälle, die unbehandelt sehr gefährlich sein können. Daher trägt jeder Asthmatiker in der Regel ein Notfallmedikament in Form eines Inhalators mit sich.

Was ist eine Allergie?


Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf eigentlich harmlose Stoffe so, als seien es Krankheitserreger. Sofort werden Reaktionen des Körpers ausgelöst, die sich in Husten, einer verstopften Nase, Juckreiz oder anderen Symptomen äußern können. Es sind rund 20.000 verschiedene Auslöser von Allergien bekannt. Besonders häufig werden Allergien von Pollen, Hausstaubmilben oder Lebensmitteln ausgelöst. In Deutschland sind rund 30 Millionen Menschen von einer Allergie betroffen.

Asthma verursacht Allergien oder verursachen Allergien am Ende Asthma?

Eigentlich müsste die Frage noch weiter gehen … oder gibt es gar keinen Zusammenhang zwischen Asthma und Allergien? All diese Fragen lassen sich nicht so leicht beantworten, da es zu komplexen Wechselwirkungen kommen kann. Fest steht zumindest, dass Asthma keine Allergien verursacht, jedoch umgekehrt ein hoher Prozentsatz von Menschen aus einem Allergikerhaushalt an Asthma erkranken.

Fest steht außerdem, dass es ein allergisches Asthma gibt, das nur als Reaktion auf einen allergieauslösenden Stoff getriggert wird. Menschen, die an Asthma bronchiale, also der klassischen Form von Asthma leiden, werden mitunter in der Allergiezeit verstärkt Symptome zu spüren bekommen bzw. verschlimmern sich die Auswirkungen der Krankheit bei dem Kontakt mit Allergenen oftmals dramatisch.

Im Weiteren wird es demnach nur um Menschen gehen, die an Asthma bronchiale leiden und bei denen es zu Reaktionen des Immunsystems während der alljährlichen Allergiesaison kommt – also eine Mischform zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma.

Wie äußert sich Asthma in Verbindung mit allergieauslösenden Stoffen?

Die Symptome sind ebenso vielfältig wie die Varianten und Schweregrade von Asthma. Im Normalfall gehören jedoch häufig Husten, starke Hustenanfälle, Kurzatmigkeit, ein Engegefühl in der Brust, Herzrasen, fehlende Luft zum Sprechen, Atemnot, sowie Angst und Unruhe zu den typischen Erscheinungen.

Gerade die Panik und Angst sind sehr gefährlich, da sie die Symptome noch weiter verschlimmern. Daher ist es ganz besonders wichtig, dass man die Ruhe behält, was natürlich leichter gesagt, als getan ist, wenn man Angst hat, zu ersticken. Wenn Sie als Beobachter bei jemanden einen Asthmaanfall bemerken, sprechen Sie ihn als Erstes auf sein Notfallmedikament an und reden Sie ihm dann bedächtig zu und versuchen Sie ihn so zu beruhigen.

Was kann man tun, um sein Asthma im Griff zu behalten?

Allem voran muss man natürlich das Naheliegendste erwähnen: Bleiben Sie von bekannten Allergenen fern. Nachdem das so einfach gesagt ist, ist die Umsetzung natürlich bei Weitem nicht so leicht. Das mag bei Lebensmitteln noch einigermaßen funktionieren, bei Pollen hingegen ist das fast unmöglich – außer man schließt sich in einem technischen Reinstraum (wie er in der Computerchip-Industrie genutzt wird) ein.

Da man den Kontakt mit Pollen nicht gänzlich vermeiden kann, kann man ihn aber natürlich so gut wie möglich einschränken. An Tagen besonders hoher Pollenkonzentrationen bleibt man am besten zu Hause. Auch das Tragen einer Atemschutzmaske ist durchaus eine gute Idee. Ein Luftreiniger und ein Staubsauger mit Allergenfilter können zusätzlich Hilfe geben.

Brille und Maske mildert die Menge an Pollen auf den eigenen Schleimhäuten etwas. Foto: resprouk via pixabay

Besonders wichtig: Notfallspray immer dabei haben

Für jeden Asthmatiker ist das Mitführen eines Notfallmedikamentes in Form eines Inhalators, wie beispielsweise das Sultanol Dosieraerosol in der richtigen Dosierung von enormer Wichtigkeit. Kommt es zu einer plötzlichen Attacke, kann nur das richtige Medikament kurzfristig Linderung bringen und die akute Atemnot reduzieren.

Eine Hyposensibilisierung kann helfen

Ist der konkrete Auslöser der allergischen Reaktion bekannt, sollte eine Hyposensibilisierung gemacht werden. Bei dieser – meist mehrjährigen – Therapie wird der Körper dem Allergen in zunehmenden Mengen ausgesetzt und das Immunsystem gewöhnt sich auf diese Weise nach und nach an den Stoff. Er wird danach nicht mehr als Bedrohung angesehen und die üblichen allergischen Reaktionen bleiben aus bzw. reduzieren sich.

Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Asthmatherapie

Um die Auswirkungen des Asthmas an sich und der zusätzlichen allergischen Auswirkungen im Griff zu behalten, kann auch die Ernährung eine bedeutende Rolle spielen. Hier unsere Tipps:

  • Ein hoher Salzgehalt sensibilisiert die Atemwege, die daraufhin noch empfindlicher reagieren. Reduzieren Sie demnach den Salzkonsum.
  • Milchprodukte führen zu erhöhter Schleimproduktion. Nehmen Sie diese also nur in Maßen zu sich.
  • Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bestimmte Mineralien und Vitamine einen besonders positiven Effekt haben können und das Risiko eines Asthmaanfalls reduzieren können. Hierzu zählen Vitamin C, Vitamin E, Magnesium, Mangan, Zink und Selen.

Fazit

Asthma ist eine nicht heilbare, chronische Krankheit, die den meisten Betroffenen in der Allergiesaison besondere Pein verursachen. Mit einigen Maßnahmen jedoch, wie dem reduzierten Kontakt mit Allergenen, einer Hyposensibilisierung, dem ständigen Mitführen des Notfall-Inhalators und dem Beachten einiger Ernährungsgewohnheiten kann man die Auswirkungen im Griff behalten.

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