Generell werden Trends überbewertet. Schließlich ist es wohl kaum von ernsthafter Bedeutung zu wissen, welche Farbe man im Frühling trägt, welcher Nagellack bei berühmten Personen so angesagt ist und von welchen Kleidungsstücken man am besten die Finger lässt. Individualismus ist vermutlich der bessere Weg, um sich gut und selbstsicher zu fühlen.

In manchen Bereichen des Lebens jedoch machen sich Trends ganz gut, zum Beispiel, wenn es um Leckereien geht. Da werden nach und nach auf den verschiedensten Blogs und in Zeitschriften bestimmte Rezepte vorgestellt, immer wieder, bis man sie einfach nachmachen muss. Man nehme zum Beispiel diese Cupcakes mit Spitzhut, eigentlich High-Hat-Cupcakes genannt, vor denen man sich eine Zeit lang kaum verstecken konnte. Sollte man auch nicht, schließlich sind sie sündhaft lecker: Ein weiches, saftiges Schokoladenküchlein, getoppt von einer schaumigen Eiweißmasse, getaucht in halbbitterer Schokolade. Eine kleine, süße Sünde und definitiv ein Trend, dem es hinterherzujagen lohnt.Zutaten (für 12 Stück)

Für den Boden:
– 100 g Mehl
– 20 g Kakao
– 140 g Zucker
– 1,5 TL Backpulver
– eine Prise Salz
– 40 g weiche Butter (Zimmertemperatur)
– 120 ml Vollmilch
– 1 Ei

Für die Haube

– 3 Eiweiß
– 250 g Zucker
– Saft von 1/2 Zitrone
– 1 TL Vanillezucker

(Witzig ist: Im Originalrezept stand die doppelte Menge, was absolut utopisch ist! Das war eindeutig viel zu viel. Ich konnte aus dem Rest noch 30 Baiserteile backen.)

– 350g Zartbitterschokolade
– 3 EL neutrales Öl

Zubereitung:

Für die Küchlein:

1. Den Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Eine Muffinform gut einfetten oder mit Papierförmchen auskleiden.
2. Mehl, Kakao, Zucker, Backpulver und Salz in einer großen Schüssel vermengen. Die Butter dazugeben und mit den Händen unterkneten, bis eine sandige Masse entstanden ist.
3. Die Milch mit dem Ei in einer Tasse verquirlen und nach und nach zur Mehlmischung geben, dabei mit dem Handrührgerät die Flüssigkeit gut unter die trockenen Zutaten mischen. Die restliche Milchmischung dazugeben und gut unterrühren, bis alle Klümpchen weg sind.
4. Den Teig nun gleichmäßig auf die Muffinformen verteilen, so dass sie zu 2/3 gefüllt sind.
5. Im Ofen für 20 bis 25 Minuten backen. Ein Holzstäbchen, das hineingestochen wird, sollte sauber wieder herausgezogen werden können. Aber nicht zu lange backen, sonst verlieren sie ihre Saftigkeit. Aus dem Ofen holen und abkühlen lassen.

Für die Haube:
1. Eiweiß, Zucker und Zitronensaft in einer Schüssel etwa 1 Minute schaumig schlagen. Dann die Schüssel über ein siedendes Wasserbad setzen und die Masse aufschlagen, bis der Zucker aufgelöst und das Eiweiß steif geworden ist. (Zucker-Test: Ein wenig Masse zwischen den Fingern zerreiben; ist es körnig, muss noch weiter geschlagen werden.)
2. Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und den Vanillezucker darunterschlagen. Noch ein paar Minuten mit dem Handrührer weiterschlagen, bis der Eischnee ganz fest und abgekühlt ist.
3. Die Masse in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen und spitz zulaufende Spiralen auf die Cupcakes spritzen. Am Rand etwas Platz lassen. Gut abgedeckt im Kühlschrank fest werden lassen. (Am besten in eine verschließbare Schachtel stellen, damit sie keine Gerüche annehmen.)
4. Für den Überzug die Schokolade grob hacken und mit dem Öl über dem Wasserbad schmelzen. Die Schokolade in eine kleine, tiefe Schüssel füllen und etwas abkühlen lassen. Sie muss aber noch sehr flüssig sein.
5. Die Cupcakes mit der Baiserhaube in die geschmolzene Schokolade tauchen. Zur Not einfach mit einem großen Löffel die Schokolade über die Haube gießen. Im Kühlschrank gut abgedeckt etwa 30 Minuten fest werden lassen.
Das Rezept für den Boden stammt aus der Hummingbird Bakery, das für die Haube aus Leila Lindholms “Backen mit Leila”.

www.the-culinary-trial.de

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