Auch dieses Jahr gehen am 1. August wieder zahlreiche modernisierte Berufe an den Start. Für insgesamt acht Berufsbilder im gewerblich-technischen Bereich wurden die Ausbildungsinhalte überarbeitet und an neue Entwicklungen und Anforderungen angepasst.

Die Aus- und Weiterbildungsberater der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig informieren interessierte Unternehmen und ihre Bewerber zu den neuen Ausbildungsinhalten und -möglichkeiten telefonisch unter 0341 1267-1360.

Die wichtigsten Neuerungen bei Berufen, die auch im IHK-Bezirk Leipzig (Stadt Leipzig, Landkreis Nordsachsen, Landkreis Leipzig) ausgebildet werden:

Die Berufe Werksteinhersteller und Betonfertigteilbauer – seit 1985 in der sperrigen “Betonbauteil- und Terrazzoherstellungsausbildungsverordnung” zusammengefasst – werden deutlich voneinander getrennt. Handwerk und Industrie erhalten jeweils einen passgenauen Beruf mit geschärftem Profil. Der Betonfertigteilbauer stellt in industrieller Serienfertigung Betonfertigteile und Betonwaren her. Er lernt, wie man Betonfertigteile ausbessert statt direkt ein neues Bauteil vorzusehen. Neue Technologien machen es möglich.

Für den Gießereimechaniker liegt eine neue Ausbildungsordnung vor, die den Beruf stärker an die Gruppe der industriellen Metallberufe anlehnt. Die bisherigen drei Fachrichtungen Druck- und Kokillenguss, Handformguss und Maschinenguss wurden durch insgesamt sechs Schwerpunkte ersetzt: Handformguss, Maschinenformguss, Druck- und Kokillenguss, Feinguss, Schmelzbetrieb sowie Kernherstellung. Mit der gestreckten Abschlussprüfung werden erste Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten jetzt bereits nach 18 Monaten der Ausbildung abschließend geprüft.

Beim Holzmechaniker kommt in diesem Jahr unter anderem eine weitere Ausbildungsrichtung hinzu. Im dritten Ausbildungsjahr kann man nun zwischen drei Fachrichtungen wählen: “Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln oder Rahmen”, “Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen” oder – ganz neu – “Montieren von Innenausbauten und Bauelementen”. Auch die Themen Kommunikation und fachgerechter Transport bekommen einen größeren Stellenwert.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie kann sich auf zwei neue Berufe freuen: Den Textil- und Modenäher als zweijähriger Ausbildungsberuf und den darauf aufbauenden Textil- und Modeschneider. Sie ersetzen die beiden bekannten Berufe “Modenäher” und “Modeschneider”, deren Ausbildungsinhalte mittlerweile veraltet sind. Neu sind drei Schwerpunkte: vom Prototyp zur Serienfertigung, Qualitätskontrolle in der Textilindustrie oder zusätzliche Schnitttechniken.

Weitere modernisierte Berufe:

Der Ausbildungsberuf Automatenfachmann wurde modernisiert, um für die zukünftigen Marktanforderungen gerüstet zu sein. Dank der Fachrichtungen “Automatenmechatronik” oder “Automatendienstleistung” und weiteren Wahlmöglichkeiten können sich Betriebe und zukünftige Automatenfachleute entscheiden, wo der Tätigkeitsschwerpunkt liegen soll: auf der mechatronisch-technischen Arbeit am Gerät, dem Kundenservice oder den kaufmännischen Geschäftsprozessen.

Der Gerber wird zur Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik. Die über 30 Jahre alten Inhalte wurden bei der Neufassung des Ausbildungsberufes auf den Prüfstand gestellt und an die gestiegenen Ansprüche an die Produktqualität sowie die Anforderungen an die ressourcenschonende Herstellungsprozesse angepasst.

Kerzenhersteller und Wachsbildner löst den Vorgängerberuf aus dem Jahr 1985 – den “Wachszieher” – ab. Der Beruf wird mit neuen Inhalten belebt und ab 2015 nun im Schwerpunkt Kerzenherstellung oder Wachsbildnerei ausgebildet.

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