Von Birgit Grunewald: Ich finde den Vorschlag von Herrn Morlok mal wieder in dem Sinne interessant, dass zwar mit dieser Aktion neue ausgebildete Erzieher hervorgehen, aber wo sollen die bitte dann hin? In Leipzig wie auch in jeder anderen sächsischen Stadt gibt es feste Betreuungsschlüssel für Integrations- und Kindertagesstätten. Diese Schlüssel legen einen 9-Stunden-Vertrag des Kindes zugrunde und beschränken sich auf 13 Kinder pro Erzieher im Kindergartenbereich (ohne Integration).

Mehr Erzieher für die Kinder sind nicht vorgesehen. Des Weiteren gibt es bei uns in Leipzig z. B. keinen Erzieher, der einen Arbeitsvertrag über 30 Std. pro Woche hat. Vielleicht noch ein paar Alteingesessene, doch alle neuen Erzieher bekommen diese 30 Std.

Zur Meldung:

Sven Morlok (FDP): Sachsen braucht Erzieher: Der Freistaat Sachsen unterstützt Quereinsteiger
In vielen Kindertageseinrichtungen werden in den nächsten …

Diese Schlüssel und Arbeitsverträge gelten unabhängig, ob die Einrichtung nur von 10 bis 15 Uhr aufhat oder von 6 bis 18 Uhr. Das heißt, umso länger die Einrichtung betreut, umso mehr muss sich das Personal Gedanken machen, wie sie die Stunden untereinander aufteilt, um zumindest annähernd eine optimale Betreuung zu gewährleisten.

Da ist der Ruf nach neuen Erziehern ziemlich absurd, wenn man diese Gegebenheiten betrachtet. Oder ändern Sie, Herr Morlok, diese auch noch? Bei seiner sächsischen Sparwut wohl eher nicht …

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