Von Matthias Malok: Liebe Stadträte, Sie haben nun zugestimmt, dass weitere Gespräche zur Wasserverbindung über den Saale - Leipzig Kanal geführt werden. Ihnen wurde vom BM Rosenthal zur Kenntnis gegeben, dass sich der Kanal als solches nicht rechnen wird. Trotz alledem sind Sie den Ausführungen der Befürworter gefolgt und haben der Verwaltungsvorlage mit einer geringfügigen Änderung zugestimmt.

Ist Ihnen bewusst, dass die angestrebte touristische Nutzung nur interessant ist, wenn die Möglichkeit besteht, das Leipziger – Neuseenland zu erkunden. Bei Ihren Überlegungen haben Sie m.E.n. vergessen, zu erörtern, welche Antriebsarten einmal auf den Leipziger Gewässern zugelassen werden sollen.

Als Verfechter des Projektes “Expedition – WIMU” (mit Wind und Muskelkraft aus dem / in das Leipziger Neuseenland) werden keine Motorjachten, wie in allen anderen Wassersportregionen der Bundesrepublik vorhanden, angestrebt. Die Antriebsart wurde allerdings von den Befürwortern nicht angesprochen und sicher wissentlich totgeschwiegen.

Hier haben Sie sich gegenüber den Leipzigern, einmal persönlich, zu erklären! Wollen Sie Motorjachten >5m auf Leipziger Gewässern ja oder nein? Wollen Sie die Leipziger Gewässer schwerpunktmäßig für natürliche Antriebe entwickeln? Ja oder Nein? Bei Ja zu dieser Frage, hätte Leipzig ein Alleinstellungs- und Unterscheidungsmerkmal.

Bei meinen Fahrten auf den Gewässern, habe ich schon viele auswärtige Sportfreunde gesprochen, welche die bestehenden Möglichkeiten außerordentlich begrüßten. O-Ton: Wo findet man in Deutschland schon ein Revier, wo man ungestört, von Motorjachten, durch ein Stadtgebiet fahren kann. Dieses Revier ist schwerpunktmäßig, mit der Fertigstellung des Elstermühlgrabens und des alten Verlaufes der Elster, kurzfristig anzugehen.

Lassen Sie uns diese Eindrücke weiterentwickeln, die Sportfreunde aus ganz Deutschland werden es der Stadt Leipzig einmal in der Art danken, dass wir auch international für diese Antriebsarten bekannt werden.

Ich kann ja die Anlieger-Kommunen in Sachsen-Anhalt verstehen, dass sie sich für das Kanalprojekt zur touristischen Aufwertung begeistern! Aber warum hat man das Draisine Projekt verschlafen und zugelassen, dass die vorhandene Gleisverbindung verkauft und demontiert worden ist? Hier hätten sicherlich Eisenbahnvereine ein weites und kurzfristiges touristisches Betätigungsfeld gefunden. Auch hätten Wassersportler davon profitieren können.

Als Wassersportler, dieser Hinweis: Vom Süden kommend werden einmal der Hainer See, der Zwenkauer See, der Störmthaler und Markkleeberger See, Anlaufpunkte sein. Vom Norden, über Halle /Saale kommend wird es die Weiße Elster, sowie die Parthe werden. Die Strecke zwischen Halle und Wüstenneutsch (ca. 60km) werden die Wassersportler meiden, wenn Sie alternativen haben. Lieber wird der Trailer benutzt um zum Ziel zukommen, als monotone, zeitaufwendige Kanalfahrten.

Ich bitte Sie, selbst einmal ein muskelbetriebenes Boot anzutreiben und die Gewässer kennenzulernen. Auf alle Fälle hinkt der Vergleich mit den Berliner Gewässern und dass diese Jachtbesitzer Angst vor der Leipziger Gewässerentwicklung haben.

Zum Artikel vom 10. Juli 2013 auf L-IZ.de

Der Stadtrat tagt: Gespräche zum Ausbau des Elster-Saale-Kanals gehen weiter

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