Die Handballer vom SC DHfK Leipzig starten mit einem Auswärtssieg ins Handballjahr 2015. Sie schlugen am späten Sonntagnachmittag den Großenritter SV Eintracht Baunatal mit 27:16 (13:7) Toren.

Die Grün-Weißen hatten vor dem Auswärtsspiel in Baunatal einigen Respekt. Zwar liegen die Hausherren auf dem letzten Tabellenplatz, sie hatten in der Hinrunde ein einziges Heimspiel gewonnen und obendrein den Rückzug aus der zweiten Bundesliga beschlossen, doch die Hessen vermittelten viel Tatendrang. „Wir werden ackern und rackern und alles geben!“ versprach ihr neuer Trainer Markus Berchten den Fans. Die Hessen konnten am Anfang locker aufspielen und mehrmals einen Zwei-Tore-Vorsprung des Spitzenreiters ausgleichen. In der zehnten Minute stand’s 5:5.

Der Zwischenstand fuchste Christian Prokop, den Trainer auf der grün-weißen Gegenseite, sehr. Eigentlich sollte seine Mannschaft aus einer kompakten Abwehr ein enormes Tempo entwickeln, schnelle Gegenstöße laufen und einfache Treffer erzielen. Die ersten drei Punkte sind umgesetzt worden. Doch die Chancenverwertung war weniger optimal. Allein in der Anfangsphase wurden drei Konter und weitere Gelegenheiten, darunter ein Siebenmeter, liegen gelassen. Deswegen stand’s unentschieden. Obendrein waren die Leipziger in doppelter Unterzahl. „Da hätte alles in eine ganz andere Richtung laufen können“, erinnerte sich Christian Prokop nach dem Spiel.

Doch das passierte nicht. Die grün-weißen Handballer überstanden die Zeitstrafen und nutzten in der Folgezeit die Chancen konsequent. Sie zogen auf 10:5 beziehungsweise 13:7 davon. Gleichzeitig schienen die Gastgeber zeitig zu resignieren, so dass das Punktspiel zur Halbzeit im Prinzip entschieden war.

Denn in der zweiten Halbzeit standen die Leipziger in der Abwehr weiter sehr kompakt. Egal, ob Thomas Oehlrich, Philipp Pöter oder Bastian Roschek im Mittelblock standen, die Hausherren kamen sehr selten durch. Der gute Felix Storbeck musste nur sieben, acht Mal ernsthaft eingreifen, da seine Vorderleute einen ordentlichen Job machten. Sie kassierten lediglich 16 Gegentore. So wenige Gegentreffer mussten die körperkulturellen Handballer in der zweiten Bundesliga noch nie hinnehmen. Neuer Vereinsrekord!

Aus dieser kompakten Deckung wurden zahllose Konter initiiert. Lukas Binder und Lucas Krzikalla warfen 11 beziehungsweise 5 Treffer. Sie ließen aber auch etliche Chancen aus. Der Spitzenreiter hätte den konditionell nachlassenden Tabellenletzten mit einer noch höheren Differenz bezwingen können. Echt!

GSV Eintracht Baunatal gegen SC DHfK Leipzig 16:27 (7:13)

Stationen: 0:2, 3:3, 5:5, 5:10, 7:13, 9:17, 13:24, 16:27

GSV Eintracht Baunatal: Paar, Kroll; Koch, Pollex 1, Gbur, Schade, Fuchs 4, Feuring, Räbiger 3, Bornemann 3, Weinrich 3/1, Struif 1, Gabriel 1/1, Drönner

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovås; Naumann, Semper 2, Krzikalla 5, Pöter 4/1, Binder 11, Oehlrich, Janke 3, Greß, Boese 2, Roscheck, Milosevic, Pechstein

Zuschauer: 312 Handballfans in der Rundsporthalle in Baunatal

Schiedsrichter: Oliver Frankholz, Philipp Frankholz (Wuppertal)

Siebenmeter: Baunatal 3/2, Leipzig 4/2

Zeitstrafen: Baunatal 2 min, Leipzig 10 min

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Es war wichtig, mit einem Erfolg ins Jahr zu starten. Wir wollten uns nicht verstecken und aggressiv und emotional spielen. Das hat in der Abwehr sechzig Minuten gut funktioniert. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, nicht aber mit der Chancenverwertung und dem Spielaufbau. Das war teilweise haarsträubend, was wir da gezeigt haben.“

Trainer Markus Berchten (GSV Eintracht Baunatal): „Wir sind heute vorgeführt worden. Leipzig hat uns mit einer aggressiven Deckung gnadenlos unsere Defizite aufgezeigt. Im Spiel nach vorne haben wir haben wir zu viele technische Fehler gemacht. Wir müssen besonders Tempo und Präzision in unserem Spiel verbessern, das geht aber nur über Training und Spiele.“

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