Es ist vollbracht! Die 1. Frauenmannschaft des SC Markranstädt hat in der Oststaffel der 3. Handball-Bundesliga die Vizemeisterschaft und damit den größten sportlichen Erfolg der letzten zehn Jahre errungen. Im letzten Saisonspiel besiegten die Piranhas im heimischen Sportcenter vor einer stimmungsvollen Kulisse den TS Herzogenaurach mit 31:25 (16:9).

Aus einer starken Mannschaftsleistung ragte Lena Smolik mit acht Treffern etwas heraus. Auch Routinier Thea Schwarz machte ein ausgezeichnetes Spiel und war fünfmal erfolgreich: Die 27-Jährige war es allerdings auch, die kurz vor Spielende für den einzigen Wermutstropfen an diesem sonst so perfekten Handballtag sorgte, als sie sich bei einem Angriff das Knie verdrehte und mit schlimmen Schmerzen vom Spielfeld getragen werden musste.

In der finalen Partie gegen Herzogenaurach ließen die Gastgeberinnen von der ersten Sekunde an keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass der Sieg in diesem Spiel nur über sie führen konnte. Zwar gingen die Gäste aus dem Fränkischen zunächst durch Saskia Probst mit 1:0 in Führung. Die überragende Gästespielerin sollte im Spielverlauf weitere zehn Treffer erzielen und wusste auch immer wieder mit präzisen Zuspielen an den Kreis zu gefallen. Doch in der 7. Spielminute gingen die Piranhas durch einen Siebenmeter von Lisa Thieme erstmals in Führung und gaben diese auch bis zum Abpfiff nicht mehr her.

Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten sich die Piranhas bissig in der Abwehr, was die neun Gegentore eindrucksvoll belegen. Die Torhüterinnen Wiebke Detjen und Sarah Laneus waren ein sicherer Rückhalt. Zwar vergab Herzogenaurach reihenweise freie Würfe, aber auch Markranstädt ließ einiges liegen. Dennoch bauten die Piranhas ihren Vorsprung peu á peu aus, weil sie insgesamt deutlich beweglicher agierten, die gegnerische Abwehr gut in Bewegung brachten und von allen Positionen viel Druck entwickelten.

Die klare Pausenführung (16:9) war deshalb völlig verdient. In der zweiten Hälfte konnten die Markranstädterinnen, bei denen alle Spielerinnen zum Einsatz kamen, ihren Vorsprung sogar bis auf plus elf (30:19, 52.) ausbauen, gaben dann aber unter dem Eindruck der schweren Verletzung von Thea Schwarz den Gästen die Gelegenheit zur Ergebniskosmetik, so dass Herzogenaurach bis zum Abpfiff noch auf 31:25 verkürzen konnte.

Die schon vor dem Spiel stimmlich angeschlagene SCM-Cheftrainerin Ina Schaarschmidt war nach Spielende voll des Lobes für ihre Mannschaft. „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Unser Sieg und damit auch Platz 2 sind hochverdient. Wir waren zwar ziemlich platt, da wir nach dem letzten Spiel nur zwei Tage regenerieren konnten, haben aber trotzdem von Anfang an Vollgas gegeben. Sehr bitter ist nur, dass Thea, die heute ein sehr starkes Spiel gemacht hat, sich kurz vor Schluss noch am Knie verletzt hat. Ich rechne leider mit dem Schlimmsten, aber natürlich drücken wir alle Daumen, dass es vielleicht doch nicht ganz so schlimm ist.“

Unmittelbar nach Spielende gesellte sich die gesamte Mannschaft zu ihren Fans auf das Festgelände vor der Halle, wo der SC Markranstädt den ganzen Tag lang ein großes Vereinsfest feierte. Hier wurden noch viele fleißige Helfer geehrt, aber auch Spielerinnen verabschiedet, wobei manche Träne verdrückt wurde. Bei Live-Musik und guten Gesprächen endete der Abend schließlich weit nach Anbruch der Dunkelheit.

Für den SCM spielten: Laneus, Detjen – Schwarz (5), Westland, Dreier (4), Pöschel (3), Welhöner (2), Dietrich, Smolik (8), Paluszkiewicz (2/2), Thieme (4/2), Okon, Funke (3)

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