Leipzigs Handball-Zwillinge Jacqueline und Stefanie Hummel (30 Jahre alt) haben vor 20 Jahren bei Motor Leipzig-Nord und Eckhard Reimann begonnen Handball zu spielen. Seitdem haben die unzertrennlichen Schwestern alle Stationen ihrer Handballlaufbahn zusammen absolviert.

Sie durchliefen den kompletten Nachwuchsbereich des HC Leipzig, waren auf dem Leipziger Sportgymnasium, spielten in verschiedenen Auswahlmannschaften des DHB und des HVS und klopften lautstark an die Tür zur Bundesliga und Champions League, in der der HCL seinerzeit spielte.

Den Höhepunkt ihrer Karriere erlebten sie 2011 mit Trainerin Marion Mendel und der Deutschen Meisterschaft in der A-Jugend. Für das große Ziel erste Bundesliga entschieden sie sich zu einem Umweg über den damaligen Kooperationspartner Union Halle-Neustadt, bei dem sie viele Jahre in der zweiten Liga spielten und bei dem Jaqueline 2016 Torschützenkönigin der 2. Liga wurde.

Die bereits beschlossene Rückkehr nach Leipzig verhinderte die Insolvenz der Bundesliga GmbH und der damit verbundene Absturz in die dritte Liga. Stattdessen gingen die Hummels für ein Jahr zum HC Rödertal um in der Bundesliga wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

„Dort haben wir gelernt, dass es aufs Team ankommt und nicht wer die meisten Tore wirft.“, sagt Jacqueline rückblickend. „Wir sind Marion Mendel sehr dankbar, dass sie uns 2018 das Projekt HCL nahegelegt hat und wir mit den jungen Mädels und Trainer Jakob Dittrich in die zweite Liga aufgestiegen sind. Es war eine erfolgreiche und schöne Zeit. Es waren aber insgesamt auch sehr viele Jahre Leistungssport und wir mussten feststellen, dass sich der Leistungssport wie wir ihn kennen und wie wir ihn leben verändert hat. Der Altersunterschied zu den Jungen ist mit mehr als acht Jahren schon deutlich. Es ist wichtig, dass jetzt jüngere in die Führungsrolle hineinwachsen.“

Präsident Torsten Brunnquell zur Entscheidung: „Mit dem Weggang von Jacqueline und Stefanie verlieren wir nicht nur zwei unserer Leistungsträgerinnen der letzten Jahre, sondern auch zwei Vorzeige-Profisportlerinnen, die als Führungspersönlichkeiten in der Mannschaft nur schwer ersetzbar sein werden. So schwer es uns auch fällt, wir müssen die Entscheidung der beiden, ihre Profi-Handballkarriere zu beenden, akzeptieren. Wir wünschen Jacqueline und Stefanie auf ihrem weiteren Weg ohne Handball viel Erfolg und alles Gute. Gleichzeitig bedanken wir uns für ihren Einsatz beim HC Leipzig in den letzten Jahren. Es war uns eine Ehre, dass sie die blau-gelben Farben getragen haben.“

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