Der HC Leipzig unterliegt im DHB-Pokal dem Ligakontrahenten TuS Lintfort 37:40 nach Verlängerung und scheidet bereits in der zweiten Runde und nach nur einem Spiel aus dem Wettbewerb aus. 

Die 375 Zuschauer erlebten einen spannenden Pokalkrimi, der fast alles zu bieten hatte, was sich Fans so wünschen. Temporeichen Handball, sehenswerte Spielzüge, rassige Zweikämpfe, überragende Anspiele und 77 Tore sowie eine spannende Verlängerung nach einem bis dahin leistungsgerechten 32:32-Unentschieden. 

Beide Mannschaften begannen sichtlich nervös. Anders sind die vielen technischen Fehler und einfachen Fehlwürfe nicht zu erklären. Nach wechselnder Führung ging es mit 14:14 in die Pause. In der zweiten Halbzeit kamen unsere Mädels zunächst besser ins Spiel und erarbeiteten sich zwischen der 48. und 50. Minute die beruhigende Fünf-Tore-Führung (25:20, 26:21 und 27:22), die allerdings innerhalb von nur zwei Minuten wieder verspielt wurde.

Ein Umstand, der auch für Gäste-Trainerin Bettina Grenz-Klein nicht richtig zu fassen war: „Es war ein richtiger Pokalfight und ein spannendes Spiel. Ich hätte nicht gedacht, dass wir nochmal zurückkommen. Ich kann das gar nicht erklären. Wir haben dabei auch Glück gehabt.“

Das Glück muss man sich aber auch erarbeiten und das taten die Gäste. Sie erkannten die Schwachstellen der Sächsinnen. Die Abwehr, zuletzt Garant für den Erfolg war heute zu löchrig. Selten auf Wurfhand und viel zu weit von der Gegenspielerin entfernt, entstanden große Lücken, die Lintfort beherzt nutzte. In Unterzahl wechselte der HCL die Torhüterin zugunsten einer zusätzlichen Feldspielerin aus.

Auch das schnallte der TuS und schaffte es mehrfach die Weitwürfe im verwaisten Tor unterzubringen. Mit einem 4:0-Lauf des TuS zum 27:26 war das Spiel wieder offen. In der dramatischen Schlussphase hatte zunächst unsere Mannschaft wieder die Nase vorn (31:28, 55. Minute und 32:30, 58. Minute). Doch auch das reichte heute nicht. 

15 Sekunden vorm Ende der regulären Spielzeit gelang Mariel Wulf per Strafwurf der Ausgleich. 

Mit einem Kraftakt in der Verlängerung schaffte der TuS Lintfort den verdienten Sieg und steht nun im Achtelfinale des DHB-Pokal. HCL-Trainer Fabian Kunze sah denn auch: „Wir hatten große Probleme in der Deckung, die konsequent vom Gegner bestraft wurden, vor allem durch die schnelle Mitte (Anwurf) der Gäste und unseren zu langsamen Rückzug. Lintfort hat das sehr sehr gut gemacht, wir nicht.“

Die seit Wochen konstant spielende und mit spektakulären Toren von Außen glänzende Lilli Röpcke (heute wieder 100 Prozent, fünf Tore bei fünf Versuchen) sah das genauso: „Wir haben überwiegend gut zusammengespielt, sind dann im Rückzug nicht konstant, sodass wir zu viele einfache Gegentore bekommen. Das darf nicht passieren und dann darfst du es am Ende nicht aus der Hand geben. Wir können nur daraus lernen und sie in der Liga schlagen.“ 

Erfolgreichste Werferinnen waren Maxime Drent mit 9 Toren (4 Siebenmeter), Mariel Wulf 8 (1), beide Lintfort sowie Julia Weise 7, Joanna Granicka 7 (4) beide HCL.

HC Leipzig 

Saskia Richter, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (4), Lara Seidel, Julia Redder (1), Joanna Rode, Julia Weise (7), Jennifer Hofmann, Emely Theilig (2), Hanna Ferber-Rahnhöfer, Ivana Raickovic (1), Sharleen Juliette Greschner (5), Joanna Granicka (7/4), Lotta Röpcke (5) Lilli Röpcke (5)

Trainer Fabian Kunze

TuS Lintfort

Laura Graef, Alexandra Humpert;  Leonie Schmidhuber, Jule Samplonius (5), Dana Gruner (1), Maxime Drent (9/4), Mariel Wulf (8), Pia Kühn (1), Jana Willing (3), Pam Korsten (4), Jonna Schaube (1), Lena Heimes (6), Henriette Clauberg (2)

Trainerin Bettina Grenz-Klein

Siebenmeter: HCL 4/4 ; TuS 5/5

Strafminuten: HCL 8 ; TuS 8

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