Zu Medienberichten, über 100 Wissenschaftler, Politiker, Gewerkschafter und Publizisten forderten eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, erklärt Torsten Herbst, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag: "Die Unterzeichner des Briefes demonstrieren eine absolute Realitätsverweigerung. Während wir beispielsweise auch in Sachsen längst gegen den Fachkräftemangel kämpfen, wollen linke Ideologen qualifizierte Arbeitskräfte in den Zwangsfeierabend schicken.

Ein Arbeitsverbot über 30 Stunden pro Woche hinaus schadet nicht nur dem Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb, sondern ist auch genau die falsche Schlussfolgerung aus der letzten Wirtschaftskrise. Welche gravierenden Folgen eine staatlich verordnete Kürzung der Arbeitszeit hat, lässt sich am Beispiel Frankreichs beobachten: eine teilweise nicht mehr wettbewerbsfähige Industrie, rückläufige Investitionen der Unternehmen sowie eine unerträglich hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter Jugendlichen.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Eine 30-Stunden-Woche würde massiv die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen untergraben. Weniger Arbeit bei gleichen Kosten würde deutsche Produkte relativ verteuern – angesichts der noch immer nicht ausgestandenen Euro- und Wirtschaftskrise wäre dies für uns als Exportnation fatal. Arbeitslosigkeit mit weniger wettbewerbsfähigen Unternehmen zu bekämpfen funktioniert nicht – das zeigt sich in allen kriselnden Euro-Ländern.

Wir brauchen vielmehr ‘atmende Arbeitszeiten’ – für Boomzeiten wie auch für Krisen. Jahresarbeitszeitkonten tragen beispielsweise dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu erhalten und gleichzeitig Beschäftigung auch bei Auftragsflauten zu sichern.

Zudem hilft eine bessere Qualifikation. Dass hervorragend ausgebildete Fachkräfte heutzutage kaum noch von Arbeitslosigkeit bedroht sind, dürfte inzwischen jedem klargeworden sein. Wir müssen dafür sorgen, dass die Zahl der Qualifizierten steigt, anstatt sie mit einem Arbeitsverbot nach der 30. Wochenstunde zu belegen.”

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