Dr. Eva-Maria Stange, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: SPD-Fraktion fordert Ganztagsschule - Neue Förderrichtlinie bringt weniger Geld und keine bessere Qualität.

“Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag begrüßt, dass die Schulen endlich von den bürokratischen Antragsverfahren für Ganztagsangebote befreit werden. Damit sind aber weder das qualitative Problem, noch die unzureichende finanzielle Ausstattung zur Gestaltung von Ganztagsangeboten gelöst.

Seit diesem Schuljahr stehen keine Lehrer mehr am Nachmittag für Arbeitsgemeinschaften oder Förderangebote zur Verfügung, da sie vollständig zur Unterrichtssicherung eingesetzt werden. Daher müssen die Schulen entweder auf diese Angebote verzichten oder sie bei Externen einkaufen. Dafür werden aber die im Haushalt bereitgestellt 22 Millionen Euro nicht reichen, denn sie wurden von zunächst 30 Millionen Euro bereits seit 2010 gekürzt.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Mit dem einfacheren Beantragungsverfahren kann man davon ausgehen, dass mehr Schulen als bisher auf diesen Fördertopf zugreifen möchten. Damit bleibt für alle Schulen weniger übrig, um qualitativ gute Ganztagsangebote für die Schülerinnen und Schüler bereitzuhalten. Das trifft vor allem die Schulen, die Ganztagsangebote bereits fest in die Schulkonzeption eingeplant haben und damit auf dem Weg zu einer Ganztagsschule sind.

Nur die Ganztagsschule wird das verkrustete Nebeneinander von Vormittags-Unterrichtstress und Nachmittagsangeboten aufbrechen können und zu einem qualitativ guten ganztägigen Lernkonzept zur Förderung der Schülerinnen und Schüler führen. Doch davon sind wir in Sachsen noch weit entfernt. Auch die neue Förderrichtlinie ändert daran nichts.”

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