In der Elbe sowie weiteren ausgewählten Fließgewässern ist es trotz der extremen Hochwassersituation nicht zu gravierenden Belastungen mit Schadstoffen gekommen. Das ist das bisherige Ergebnis von Sonderuntersuchungen, die seit dem 3. Juni 2013 ergänzend zum planmäßigen Landesmessprogramm zur Überwachung der Oberflächengewässer an der Elbe, den Mulden, der Zschopau, der Weißen Elster und der Lausitzer Neiße laufen.

“Eine akute Gefährdung ist bisher weder für die Gesundheit der Gewässeranlieger noch für die Umwelt absehbar”, schätzt Umweltminister Frank Kupfer ein. “Die geringe Belastung ist ein Indiz für Vorsorge. Offenbar haben Firmen und Bürger nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 erheblich in notwendige Schutzmaßnahmen investiert”.

Die Auswertungen der bislang vorliegenden Ergebnisse ergaben regional- bzw. gewässertypisch unterschiedlich erhöhte Konzentrationen einzelner Parameter. Diese stehen im Zusammenhang mit erhöhten Stoffeinträgen in die Gewässer infolge hochwasserbedingt verstärkter Abschwemmungen von den Umlandflächen bzw. Sedimentaufwirbelungen an der Gewässersohle.

In der Elbe sowie den anderen überwachten Fließgewässern sind die Schwebstoffe (ungelöste Stoffe) und die von ihnen mitgeführten Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) erhöht bis stark erhöht, andere Schadstoffe sind unauffällig bis erhöht, jedoch mit fallender Belastungstendenz. Bakteriologische Belastungen, die auf Kläranlagenausfällen beruhen, sind erhöht bis hoch. In allen Fällen waren die untersuchten Proben nicht toxisch – ein Fischsterben wurde bisher nicht beobachtet.

Auch eine am Freitag aus der Tschechischen Republik gemeldete Lecksituation an der zentralen Betankungsstelle der Schifffahrts-Gesellschaft CSPL im Abschnitt der Elbe bei Decin (etwa elf Kilometer von der Grenze entfernt) hat bisher keine Auswirkungen auf die Gewässerabschnitte in Sachsen erkennen lassen. Aus überfluteten Kraftstofftanks tritt dort seit dem Mittag unregelmäßig in geringen Mengen Öl bzw. Kraftstoff aus. Gegen diese Stoffe wurden auf tschechischer Seite Maßnahmen ergriffen, ein Fischsterben ist nicht zu beobachten. “Die schnelle Information durch die tschechische Seite über das Meldesystem ‘SOS Elbe’ ist ein erneutes Zeichen für eine gutnachbarschaftliche Zusammenarbeit”, so Umweltminister Frank Kupfer abschließend.

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