Auch wenn Bettina Kudla in ihrer Mitteilung verlauten ließ, für sie sei Asyl ein persönliches Anliegen, wird deutlich, dass es sich dabei nur um leere Worte handelt. Denn sofort will sie das Recht auf Asyl und die Hilfe für in Not geratene Menschen wieder einschränken.

Auch widerspricht sich Kudla, wenn sie meint, eine Erstaufnahmeeinrichtung müsse noch keine feste Wohnstruktur aufweisen.

“Auch durch diese Äußerung macht Kudla Flüchtlinge wieder zu Menschen zweiter Klasse. In den Flüchtlingsunterkünften wohnen auch viele Kinder, für die ein festes Wohnumfeld und eine Schule in der Nähe absolut notwendig sind.”, meint Petra Cagalj Sejdi, Vorstandssprecherin des Kreisverbandes Leipzig von Bündnis 90/Die Grünen.

“Auch hier tritt wieder diese alltägliche Fremdenfeindlichkeit zutage – Asyl ist wichtig, aber nicht im eigenen Umfeld. Diese Einstellung ist mittlerweile weit in unserer Gesellschaft verbreitet und wird von Bettina Kudla nun weiter befördert”, ergänzt Carolin Waegner, Vorstandsmitglied der Leipziger Grünen. “Da sie immer noch keine tatsächlichen Gründe gegen die Erstaufnahmeunterkunft in der Max-Liebermann-Straße anführt, wird deutlich, dass sie an der Einstellung festhält, Flüchtlinge würden eine potenzielle Gefahr für Familien und Kinder darstellen.”

“Nun geht Kudla noch einen Schritt weiter und unterteilt auch Flüchtlinge in unterschiedliche Klassen. Den bestätigten Asylbewerbern will Frau Kudla eine sichere Zukunft gewähren, den anderen nicht. Es ist wirklich eine Frechheit, Christlichkeit vorzuspielen und dann nur ein paar wenigen Menschen Hilfe gewähren zu wollen.”, Cagalj Sejdi weiter.

Interessant sei bei ihrer Äußerung auch der Hinweis auf die geringe Anzahl der bestätigten Asylbewerber. Dies wirke so, als wolle sie ihre Klientel, die die gleiche Auffassung besitze, nicht mit ankommenden Flüchtlingen beunruhigen wollen.

“Wir fordern Frau Kudla auf, die Probleme und Nöte der Flüchtlinge ernst zu nehmen und sie mit Offenheit und Toleranz in Leipzig aufzunehmen. Alle müssen ihren Beitrag dazu leisten, um den Asylbewerbern das Ankommen in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.”, so Waegner abschließend.

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