Die heute veröffentlichten Zahlen zur Legehennenhaltung in Sachsen zeigen für Michael Weichert, agrarpolitischem Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, wie es in Sachen Tierwohl im Freistaat bestellt ist: "In sieben Megaställen werden 71 Prozent der sächsischen Legehennen gehalten. Bodenhaltung ist mit 85 Prozent die dominierende Haltungsform. Damit ist offensichtlich: In Sachsen dominiert die Massentierhaltung."

“Auch wenn ‘Bodenhaltung’ gut klingt, die Standards sind niedrig. Bis zu neun Hennen drängen sich je Quadratmeter Stallfläche, bis zu 6.000 Hennen in einem Stallabteil. Tageslicht, eine grüne Wiese oder Sandbaden, mit anderen Worten alles, was Hühner für ein artgerechtes Leben brauchen, fehlt ihnen bei dieser Form der Haltung. Aufgrund der Enge und Monotonie kommt es zu Federpicken und Kannibalismus. Junghennen wird deshalb der scharfe Schnabel gekürzt. Ihnen wird also bei vollem Bewusstsein die äußerst empfindsame Schnabelspitze abgetrennt. Der Stumpf blutet und verursacht quälende, oft chronische Schmerzen. Tastsinn und Gefiederpflege werden stark eingeschränkt.”

“Wir brauchen dringend eine einheitliche Kennzeichnung der Herkunft von Fleisch und anderen tierischen Produkten wie Eiern. Verbraucher sollen wissen, wie die Tiere gehalten wurden. Qualhaltung in Tierfabriken wird dann hoffentlich zum Auslaufmodell.”

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