Zur Diskussion um Pläne des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Lehramtsstudierende über ein Stipendienmodell an den Freistaat zu binden, erklärt MdL Verena Meiwald, Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss sowie im Ausschuss für Schule und Sport des Sächsischen Landtages: Was die Staatsregierung hier feiert, ist nichts anderes als ein weiteres Puzzlestück in einer durchschaubaren Profilierungstaktik: Mit kleinen Geschenken, ob ausgegeben oder nur angekündigt, versucht man, "Schönwetter" zu machen - und im Wahljahr potentiell widerständige Gruppen zu besänftigen. Die sächsische Lehrerschaft dürfte zu diesen Zielgruppen gehören.

Der Erfolg dieses Projektes ist ebenso unklar wie die Antwort auf die Frage, ob es überhaupt finanziert werden kann – schließlich steht es unter Finanzierungsvorbehalt. Ich erwarte mit Spannung, was von der Idee übrig bleiben wird, wenn die Haushaltsberatungen innerhalb der Staatsregierung “ernst” werden. Bislang hat man jegliche Auskunft über konkrete Pläne verweigert.

Ich bezweifle, dass die Aussicht auf Mehreinkünfte in Höhe von 250 Euro pro Monat, die noch dazu zeitlich begrenzt ausgezahlt werden sollen, ausreichend viele junge Lehramtsstudierende dazu bewegen kann, sich für eine Arbeitsstelle auf dem Land zu verpflichten. Das Problem Lehrermangel ist nicht mit symbolischen und befristeten Modellversuchen zu lösen. Der Staatsregierung müsste längst klar sein, dass es stattdessen langfristige Weichenstellungen braucht und sie im Haushalt eine bedarfsdeckende Ausstattung der sächsischen Schulen mit qualifizierten und motivierten Lehrkräften absichern muss. Dazu muss sie stärkere Anreize bieten als den nun vorgeschlagenen.

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