Laut Medienberichten formiert sich deutlicher Widerstand gegen die Pläne der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau und Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), den als Tagebaufolge entstandenen ockergelben Eisenhydroxidschlamm aus Lausitzer Fließgewässern künftig in tiefe Seen zu spülen.

Dazu erklärt Gerd Lippold, energiepolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: “Die Tatsache, dass den Bergbausanierern angesichts der Dimension des Problems mit vielen Millionen Kubikmetern Eisenhydroxidschlämmen nichts anderes mehr einfällt, als die Verklappung auf dem Grund bislang intakter, tiefer Seen in der Lausitz, stellt einmal mehr die Fortsetzung solcher Risiken durch Tagebauerweiterungspläne infrage.”

“Es ist einfach nicht zu leugnen: Die Folge- und Ewigkeitskosten des Braunkohletagebaus sind ein unkalkulierbares Risiko. Wenn sich diese Folgen nur noch durch Inkaufnahme neuer, weit in die Zukunft reichender Risiken für Mensch und Natur handhaben lassen, gibt es nur eine Schlussfolgerung: Vermeidung des Problems. Die Begrenzung vieler weiterer Millionen Kubikmeter problematischer Eisenockerschlämme muss Priorität vor der Planung von neuen Deponierungsmöglichkeiten haben. Das geht nur durch die schrittweise Beendigung der heute aktiven Tagebaue, also den Einstieg in den Kohleausstieg.”

“Nicht nur die Hinterlassenschaften des DDR-Bergbaus sind ein Problem – auch für die jetzt aktiven Tagebaue mit zeitgemäßer Technik sind die Bergbaufolgen unabsehbar. Da es heute Alternativen zur massenhaften Verstromung von Braunkohle gibt, ist es inakzeptabel, die Tagebaue bis zum Sankt Nimmerleins Tag weiter zu betreiben oder gar zu erweitern wie im Fall Nochten II.”

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