Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" am 25. April an der Hallenser und Leipziger Museumsnacht, die diesmal unter dem Motto "Kopfkino" steht. In drei verschiedenen Einrichtungen, der Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in der Leipziger Südvorstadt, dem Museum im Stasi-Bunker in Machern und dem Museum in der "Runden Ecke" in der Leipziger Innenstadt, erhalten die Besucher die Möglichkeit, ihr Wissen und persönliche Erinnerungen über die DDR und SED-Diktatur aufzufrischen und zu vertiefen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – die omnipräsente Überwachung des Ministeriums für Staatssicherheit

Wenn es um mögliche Dissidenten der SED-Ideologie ging, spielten sich in die Köpfen der Stasi-Mitarbeiter unglaubliche Szenen ab. Bereits kleinste ideologische Verfehlungen gaben Anlass für “Sondervorstellungen”, schließlich konnte ja jeder ein Feind des Sozialismus sein. Dass die Staatssicherheit als Schild und Schwert der Partei permanent in Sorge war, die SED könne von ihren Kritikern gestürzt werden, zeigen ihre immer weiter verfeinerten Überwachungs- und Bespitzelungsmethoden. Einen fundierten Überblick zu den Bereichen Post-, Telefon- und Personenkontrolle, Untersuchungshaft, Aktenvernichtung vor der Auflösung des MfS oder die Arbeit Inoffizieller Mitarbeiter als Hauptwaffe im “Kampf gegen den Feind” erhalten Interessierte in der Gedenkstätte Museum in der “Runden Ecke”. In den originalen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit und mit einer Vielzahl teilweise einzigartiger Ausstellungsobjekte bietet das Bürgerkomitee Leipzig e.V. seinen Gästen zudem umfassende Erläuterungen und zeigt anhand von zahlreichen authentischen Objekten, wie die Stasi jeden zu verfolgen versuchte, der eine andere Meinung äußerte oder ideologische Vorgaben kritisierte.

Neben Ausstellungsobjekten und Informationstafeln zeigt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. im ehemaligen Stasi-Kinosaal in der Gedenkstätte um 21:00 Uhr “Stasi-Schulungsfilme”. Die zu Schulungszwecken genutzten Lehrfilme verdeutlichen nicht nur die konkrete Vermittlung des Feindbildes, sondern zeigen auch Arbeitsweisen der Staatssicherheit. In einer weiteren Filmvorführung um 23.30 Uhr werden interessierten Zuschauern die gängigsten Foto- und Filmtechniken der Stasi vorgestellt. “Im Auge der Macht” ist eine besondere Dokumentation, die die Überwachung durch die Geheimpolizei der SED-Diktatur anhand umfangreicher Foto- und Filmaufnahmen in visueller Form dokumentiert.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar