Vor dem Tag des Baumes am Samstag fordern Bündnis 90/Die Grünen die Wiedereinführung eines Baumschutzgesetzes in Sachsen. Im September 2010 war das umstrittene Gesetz zur Vereinfachung des Landesumweltrechts eingeführt worden. Dieses hätte vor allem die Fällung zahlreicher Baumarten deutlich vereinfacht, erklärt Jürgen Kasek, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen: "Das Gesetz hat zu einem erheblichen Rückgang der Baumbestände in Sachsens Städten und Gemeinden geführt. Nach einer Befragung des BUND Sachsen ist keine Gemeinde mehr in der Lage eine detaillierte Auskunft über den Baumbestand zu geben. Der Verlust der Bäume dürfte in die 100.000 gehen."

“Bäume sind natürliche Lärm- und Staubfilter und tragen zu einem gesunden Lebens- und Wohnumfeld entscheidend bei. Die Deregulierung des Gesetzes hat zur einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität geführt. Der Landtag ist gefordert”, so der Umweltpolitiker.

Der BUND Sachsen hatte im letzten Jahr eine Massenpetition mit mehr als 5000 Unterschriften überreicht. Obwohl ein starkes öffentliches Bedürfnis damit nachgewiesen wurde, hat die Landespolitik darauf bislang nicht reagiert.

Enttäuscht ist Kasek dabei von der SPD: “Noch im Wahlkampf hat die SPD gegenüber dem BUND getönt, dass die Baumbestände in den Kommunen geschützt werden müssen. Doch die SPD handelt nicht. Eigentlich ein klarer Fall von gebrochenen Wahlversprechen. An der Einführung eines effektiven Baumschutzes in Sachsen führt trotzdem kein Weg vorbei. Dafür werden wir kämpfen”, so Kasek abschließend.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar