Die Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat beglückwünscht das von Prof. Dr. Sebastian Lentz geleitete Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig zur Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft für eine weitere Förderung des Instituts durch Bund und Land. In einem unabhängigen Evaluierungsverfahren durch eine internationale Gutachterkommission war dem IfL eine erfolgreiche Weiterentwicklung mit sehr guten bis exzellenten Arbeitsergebnissen attestiert worden.

Mit seinem Forschungsprogramm “Neue Geographien Europas” greife das Institut aktuelle gesellschaftsrelevante Fragen der Raumforschung und Humangeographie in ihren europäischen Dimensionen auf. Die Veröffentlichungen des IfL, wie der “Nationalatlas aktuell”, sind anerkannt, ebenso eine Vielzahl beeindruckender Transferleistungen.

Aus Sicht von Siegfried Schlegel, Sprecher für Stadtentwicklung, profitiert Leipzig nicht nur als  Forschungs- und Wissenschaftsstandort von der Kooperation mit der Universität Leipzig und den Vernetzungen mit einer Vielzahl von Einrichtungen im In- und Ausland, vor allem in Osteuropa. Die Zusammenarbeit hat sich auch bei der Stadtentwicklung ausgezahlt, weil Leipzig durch eine Vielzahl von Instrumenten professionell und vorausschauend agieren kann. Stadtverwaltung und Verantwortung tragende Kommunalpolitiker können sich bei Änderungen in der Bevölkerungsentwicklung nicht abwartend zurücklehnen. Dazu gehören ein ständiges gesamtstädtisches und kleinräumiges Bevölkerungsmonitoring mit Daten zu Geburten, Zu- und Wegzug sowie Sterbefällen, durch das auf Bevölkerungsschrumpfung, -stagnation und Wachstum reagiert werden konnte.

Es bedarf aber auch einer regionalen und überregionalen Betrachtung. Allein das durch enormen Zuzug bestimmte Tempo war nicht voraussehbar. Dies hat insbesondere die Probleme fehlender Klassenräume und Kitaplätze verschärft. Dies aber ist das Ergebnis einer aktiven Wirtschafts-, Stadtentwicklungs- und Regionalpolitik aller städtischen Ämter sowie des Stadtrates seit 1990. Leipzig soll sich als lebenswerte vitale Stadt durch den Ausbau als Wirtschafts-, Dienstleistungs- und als Standort der universitären und Forschungseinrichtungen, mit einer multifunktionalen Innenstadt und attraktiver Stadtteile sowie Kultur- und Bildungsangeboten entwickeln sowie national und international bekannt gemacht werden. Dafür wurden Stadtentwicklungspläne und Konzepte auch aufgrund von Forderungen aus dem Stadtrat regelmäßig aktualisiert. Dies muss offensichtlich in kürzeren Zeiträumen erfolgen.

Da von der Ebene der Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und  Sachsen erfahrungsgemäß die Beförderung der Entwicklung der EU-Region Mitteldeutschland mit seinem Kern Halle – Leipzig  nicht zu erwarten ist und von den Kommunen von der Basis her organisiert werden muss, kann auch das IfL dafür wissenschaftliche Unterstützung geben.

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