Es ist geschafft - am Samstag, dem 12. Dezember 2015 eröffnen wir in den Passage Kinos Leipzig den 5. Kinosaal! Entworfen und geplant vom Architekten Klaus Keller aus Stuttgart, der 1997 auch bereits die Passage Kinos konzipiert hat, haben in mehr als zweimonatiger, nicht unkompliziert verlaufender Bauzeit, zahlreiche Leipziger Firmen einen Saal mit insgesamt 50 Plätzen, davon ein Behindertenplatz, errichtet.

Unsere bisherigen vier Kinosäle sind nicht einfach nur ” durchnummeriert”, sondern tragen die Namen ehemaliger Lichtspieltheater Leipzigs. Diesem Konzept sind wir treu geblieben und haben für unseren kleinen, aber feinen neuen Saal den Namen eines der traditionsreichsten und renommiertesten Kinos in unserer Stadt ausgesucht – das CASINO – und verstehen dies zugleich als Reminiszenz und Verpflichtung, unser Programm auch weiterhin im Sinne dieses klassischen Filmkunsttheaters zu gestalten.

Die erste Vorstellung am Samstag um 15 Uhr gehört unseren jüngsten Besuchern, die sich auf die Verfilmung des berühmten Buchklassikers von Antoine de Saint-Exupérys DER KLEINE PRINZ freuen dürfen.

Um 17:15 läuft dann Paolo Sorrentinos erfolgreiche Komödie EWIGE JUGEND und als Highlight zur Eröffnung präsentieren wir in einer Preview um 20:00 Uhr (dt. Fassung) und um 22:30 Uhr (in OmU)  den wunderbaren Film CAROL mit Cate Blanchet in der Hauptrolle.

Alle Besucher des neuen Kinosaales CASINO an diesem Tag erhalten ein Freigetränk ihrer Wahl, um mit uns anzustoßen. Zwischen den Vorstellungen kann die Zeit zur Besichtigung genutzt werden.

Hier ein kurzer Abriss zur Geschichte des CASINO (1913-1993):

Eigentlich gab es das Casino als “Casino-Cinephon” schon seit 1908. In diesem Jahr wurde von Georg Schächer im Messehaus Zeisighaus (Neumarkt 18) ein Ladenkino eröffnet. Der gute Besuch dieses “Etablissements” machte es schon nach kurzer Zeit nötig, eine Vergrößerung der Besucherkapazität ins Auge zu fassen. Im Zeisig-Haus war eine solche Option aus baulichen Gründen unmöglich, so dass die Chance, ein  größeres Kino im geplanten Bau des neuen Messehauses “Dresdener Hof” zu errichten, gerade recht kam. Der Umzug fand im Februar 1913 statt. Bis 21. des Monats spielte man im alten Casino – am 22. Februar 1913 eröffnete das “neue” Lichtspieltheater mit 547 Plätzen seinen Spielbetrieb. Im Februar 1918 verkaufte Schächer seine Kinos an die Rheinische Lichtbild AG im Bioscop-Konzern. Nach Fusion der Bioscop mit der Decla Filmgesellschaft zur Decla-Bioscop und erneuter Vereinigung mit der Universum Film AG (UFA), wurde das Casino Teil des Theaterparks der UFA. Der größte deutsche Filmkonzern betrieb das Kino dann – ab Mitte der 1930er Jahre als “Tageskino” – bis Kriegsende. Nach der Beschlagnahme der UFA-Theater gehörte das Kino bis Ende der 1950er Jahre zu den Sovexportfilmtheatern und danach zur Bezirksfilmdirektion Leipzig. Um 1960 entstand im “Casino” eines der ersten Filmkunsttheater in der DDR, in dem auch die Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche zu Gast war. DDR-weit bekannt und beliebt wurde diese Kinoart bis zur Wende und noch kurz darüber hinaus beibehalten. Nachdem von Seiten der Grundstücksbesitzer eine utopische Mieterhöhung gefordert wurde, musste das bis zum Schluss gut gehende und beliebte Kino aufgeben und am 29. März 1993 schließen.

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