Mit dem neuen Jahr hat auch ein Großprojekt bei Bärenherz begonnen: Das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig wird erweitert. Für Familien mit unheilbar erkrankten Kindern hat Bärenherz in den letzten 15 Jahren eine zentrale Position eingenommen.

Aufgrund der anerkannten fachlichen Qualifikation und der liebevollen Begleitung erhöhte sich die Nachfrage durch die Familien stetig, was nach nunmehr zehn Jahren am Standort im Kees‘schen Park eine bauliche Erweiterung nötig macht. Die Baumaßnahmen werden sich insgesamt über einen Zeitraum von einem dreiviertel Jahr strecken, wobei das Haus in Abschnitten bereits ab April wieder bewohnt werden kann. Als erstes wird der stationäre Betrieb wieder aufgenommen werden, nach und nach werden auch die zusätzlichen Therapiebereiche und die Büroflächen fertiggestellt.

Erkrankte Kinder und deren Famikien werden auch während des Umbaus versorgt

Trotz des Umbaus versorgt und begleitet Bärenherz auch weiterhin die erkrankten Kinder und ihre Familien. Hierfür stellt der Seepark Auenhain am Markkleeberger See behindertengerechte Wohnhäuser zur Verfügung, in denen vorübergehend die Betreuung der Kinder und Familien erfolgt. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst läuft wie gewohnt.

Der Förderverein hat sich für die Bauzeit in zwei Räumen im Internat der „Rudolf-Hildebrand-Schule“ in der Mehringstraße 8 in Markkleeberg eingerichtet (Postadresse ist weiterhin: Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V., Kees‘scher Park 3, 04416 Markkleeberg) und wird voraussichtlich im Oktober wieder ins Haus im Kees’schen Park ziehen. Es gelten die üblichen Telefonnummern, die auch auf der Homepage unter „Kontakte“ einzusehen sind.

In Zukunft werden noch mehr Familien betreut

Bisher konnten mit zehn Kinderzimmern und fünf Elternwohnungen insgesamt 260 Aufenthalte pro Jahr für Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern sichergestellt werden. In Zukunft ist es durch die Vergrößerung des zentralen Wohnbereichs der Kinder im Erdgeschoss sowie die Erweiterung der Räumlichkeiten für die Angehörigen möglich, dass Bärenherz noch mehr Familien betreuen und die Anzahl der Aufenthalte deutlich erhöht werden kann.

Darüber hinaus wird durch die nunmehr neun Unterkunftsvarianten Bärenherz in der Lage sein, flexibler auf verschiedene Familienkonstellationen einzugehen. Ein neuer, ganz besonders gestalteter Raum der Stille wird den Familien die Möglichkeit geben, in Ruhe Abschied von den verstorbenen Kindern zu nehmen. Mehr Platz für Therapie, Fortbildungen und Trauergruppen sowie eine den neuen Kapazitäten folgende Vergrößerung des Bürobereichs runden die bauliche Erweiterung ab.

Hillfe von Bärenherz wichtig für die Familien

Die Idee der Aufstockung begleitet Bärenherz bereits seit 2014. Dank der großzügigen Förderzusage von BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ für die baulichen Maßnahmen kann dieses Vorhaben nun in die Tat umgesetzt werden. „Wir sehen aus der wachsenden Nachfrage, wie wichtig die Hilfe von Bärenherz für die Familien ist und wie viele Sorgen wir ihnen hiermit nehmen oder zumindest erleichtern können. Wir sind dankbar und froh, durch die zugesagte Unterstützung mit der Baumaßnahme beginnen zu können, um noch mehr Familien zu begleiten“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Hubertus von Erffa.

Ohne Zuwendung Hilfe nicht möglich

Darüber hinaus ist das Kinderhospiz jedoch weiterhin auf Spenden für die Ausstattung der neuen Räume sowie die Sicherstellung des erweiterten stationären Betriebs angewiesen. Staatliche Mittel gibt es für beides nicht. Die laufenden Kosten des Kinderhospizes werden zu knapp über der Hälfte von den Kranken- und Pflegekassen erstattet und beziehen sich lediglich auf die Grundversorgung der erkrankten Kinder und Familien bis zum Zeitpunkt des Versterbens des Kindes; psychosoziale Angebote für die Angehörigen werden nur zu einem geringen Teil finanziert. Ohne Zuwendungen könnte Bärenherz nicht im notwendigen Umfang für betroffene Familien sorgen und sie auf ihrem schweren Weg begleiten.

Das Kinderhospiz Bärenherz ist eine Herberge, die Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind Entlastung bietet und ihnen Geborgenheit schenkt. Die Kinder erhalten qualifizierte Pflege und liebevolle Betreuung. Die betroffenen Familien erfahren Begleitung und Trost – von der Diagnose bis hin zum Tod des geliebten Kindes und darüber hinaus. Ausgebildete Mitarbeiter sind für das erkrankte Kind, die Eltern und die Geschwister da. Es geht um Lebensqualität an jedem einzelnen Tag. Da das Kinderhospiz keine staatlichen Zuschüsse erhält und die Krankenkassen nur etwa die Hälfte der Kosten übernehmen, ist Bärenherz auf Spenden angewiesen.

Der Verein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betrieb des gleichnamigen stationären Kinderhospizes über die eingeworbenen Mittel zu finanzieren. Informationen gibt es unter www.baerenherz-leipzig.de und bei Facebook unter „KinderhospizBaerenherzLeipzig“.

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