In der Bibliotheca Albertina ist heute, 14. April 2018, der Kultur-Hackathon Coding da Vinci Ost 2018 erfolgreich gestartet. Die 140 Teilnehmenden haben die Gelegenheit, innerhalb von neun Wochen mit den Kulturdaten von rund 30 Kulturinstitutionen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu arbeiten und in Teams Projekte zu entwickeln. Die Daten wurden in Vorbereitung auf den Hackathon der Allgemeinheit erstmals unter freien Lizenzen zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um digitalisierte Zeichnungen, Handschriften, Drucke, Metadaten Töne oder andere Kulturdaten. Die Projektvorstellungen und die feierliche Preisverleihung werden am 16. Juni in der Bibliotheca Albertina stattfinden.

Vom 14. April bis 16. Juni 2018 veranstalten die Universitätsbibliothek (UB) Leipzig, das Open Knowledge Lab Leipzig und das Institut für Digitale Technologien gGmbH zum ersten Mal einen regionalen Ableger von Coding da Vinci für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zu den beteiligten Kultureinrichtungen zählen sowohl kleinere Museen, wie die Burg Posterstein in Thüringen, als auch die großen Häuser, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Klassik Stiftung Weimar, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und die Deutsche Nationalbibliothek. „Durch unsere Anfrage zur Teilnahme sind wir mit vielen Kultureinrichtungen zum Thema der Bereitstellung von digitalen Kulturschätzen unter freien Lizenzen ins Gespräch gekommen“, sagt Projektkoordinator Leander Seige von der Universitätsbibliothek Leipzig. Damit sei ein wichtiges Anliegen von Coding da Vinci umgesetzt worden.

Anlass für die Ausrichtung des Hackathons war die Auszeichnung der UB Leipzig als Bibliothek des Jahres 2017, verliehen vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. und der Deutsche Telekom Stiftung. Dass ein Teil des Preisgeldes investiert werden sollte, war für Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider naheliegend: „Die Universitätsbibliothek setzt sich besonders für die digitale Weiterentwicklung von wissenschaftlichen Bibliotheken ein. Der Hackathon ist mit seinem kooperativen Grundgedanken und der Verbreitung des Openness-Ansatzes eine effektive Möglichkeit, dem nachzukommen und entspricht unserem Bibliothekskonzept.“ 2017 hatte die UB Leipzig ihre Open Digitization Policy verabschiedet, worin sie sich zur digitalen Veröffentlichung ihrer nicht mehr urheberrechtlich geschützten Bestände im Sinne des Open Access verpflichtet.

Coding da Vinci ist der erste deutsche Hackathon für offene Kulturdaten, gegründet von der Wikimedia Deutschland, der Deutschen Digitalen Bibliothek, der Open Knowledge Foundation Deutschland und der Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS). Seit 2014 vernetzt Coding da Vinci technikaffine und kulturbegeisterte Communities mit deutschen Kulturinstitutionen, um das kreative Arbeiten mit unserem digitalen Kulturerbe weiter zu entfalten. Coding da Vinci möchte das Potenzial digitaler Bestände von Kulturinstitutionen aufzeigen und das Thema „Offene Daten“ im Kulturbereich vorantreiben. Neben kreativen und nützlichen Anwendungen ist es auch Ziel von Coding Da Vinci, die Entwickler-, Gamesliebhaber- und Designer-Community mit Museen, Archiven und Bibliotheken zu vernetzen. Die Ergebnisse von Coding Da Vinci werden unter einer offenen Lizenz für die weitere (Nach-)Nutzung veröffentlicht.

Während ein klassischer Hackathon den Teilnehmenden nur wenig Zeit gibt, Softwareanwendungen zu entwickeln – in der Regel ein Wochenende – erstreckt sich Coding da Vinci über eine Zeitspanne von sechs bis zehn Wochen. Dieser erweiterte Zeitrahmen schafft den nötigen Raum, in dem sich die oft getrennten Welten kreativer Technologieentwicklung und institutioneller Kulturbewahrung treffen können, um voneinander zu lernen und miteinander aktiv zu werden.

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