Die bisherige Stadtklimaanalyse für Leipzig zeigt den Stand von 2017. Seitdem ist Leipzig stark gewachsen und der Klimawandel hat sich weiter verstärkt. Um die aktuelle Situation besser zu verstehen, erarbeitet die Stadt Leipzig gemeinsam mit Projektpartnern eine Neuauflage der Stadtklimaanalyse. Ende 2026 sollen die Ergebnisse vorliegen.

Bis Ende Januar werden die Daten der Jahre 2024 und 2025 von verschiedenen Stellen eingesammelt. Benötigt werden unter anderem detaillierte Aussagen zur Grünausstattung, zu Gebäuden, versiegelten Flächen, zum Relief und zu Wasserflächen.

Zahlreiche Neubauten, Abrisse und Grünraumentwicklungen haben die Situation seit der letzten Untersuchung mit Daten des Jahres 2017 verändert. Die neuen Ergebnisse werden künftig für die strategische Stadtplanung- und Stadtentwicklung und weitere Fachpläne herangezogen. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Freistaats Sachsen und der Europäischen Union.

Manche dieser Daten müssen anhand der Luftbilder noch aktualisiert werden, erklärt das Umweltdezernat. . Im Februar und im März erfolgt die Modellrechnung mit dem Stadtklimamodell PALM-4U (IST-Stand): Fast im gesamten Stadtgebiet werden in einem Raster mit 5 Meter Gitterweite vielfältige stadtklimatische Größen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Windrichtung und die Sonnenstrahlung berechnet.

Die Leipzigerinnen und Leipziger können den Prozess verfolgen und auf leipzig.de/stadtklima den jeweils aktuellen Datenstand abrufen.

Wo sind Leipzigs Hitzeinseln?

„Besonders in dicht besiedelten Städten wie Leipzig machen wiederkehrende Hitzewellen deutlich, wie sich der Klimawandel bereits jetzt auf unseren Alltag auswirkt“, erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Um damit verbundene Gefahren für den Menschen möglichst zu minimieren, hat die Stadt Leipzig sich zur Aufgabe gemacht, aktiv an der Verbesserung der Situation zu arbeiten. Ein wichtiger Baustein hierfür sind aussagekräftige Daten, weshalb nun die Fortschreibung der Stadtklimaanalyse beauftragt wurde.“

Peter Wasem, Leiter des Amtes für Umweltschutz, betonte am Dienstag: „Mit der Untersuchung wird gezeigt, wo sich stark von Hitze betroffene Räume befinden, wo ausgleichende Flächen existieren und wie diese Bereiche miteinander in Verbindung stehen. Zusätzlich wird analysiert, wie sich diese Prozesse durch den fortschreitenden Klimawandel verändern könnten und wo welche Maßnahmen aus stadtklimatischer Sicht ergriffen werden sollten, um die Lage vor Ort zu verbessern.“

Das Projekt wird gemeinsam mit der Stadt Markkleeberg realisiert. Für verlässliche Aussagen für beide Städte muss die Untersuchungsfläche erweitert werden. Insbesondere für den Südraum Leipzigs steigt damit die Genauigkeit der Aussagen. Bei der Auftaktveranstaltung am 30. Oktober 2025 hatten sich die verschiedenen Fachbereiche Leipzigs und Markleeberg gemeinsam mit den beauftragten Unternehmen über das weitere Vorgehen ausgetauscht.

Neben einer Modellierung des Ist-Standes soll auch eine Simulation für die beiden Zukunftsszenarien 2050 und 2100 durchgeführt werden. Für alle Berechnungen wird das neue Stadtklimamodell PALM-4U (Parallelisiertes Large-Eddy Simulationsmodell für urbane Anwendungen) genutzt.

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