Drei Jahre nachdem auch aus Nordsachsen Notrufe in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS Leipzig) eingehen, hat sich die überregionale Disposition von Feuerwehr- und Rettungseinsätzen etabliert. Bei einem Vor-Ort-Besuch haben sich davon jetzt auch Notärzte aus Delitzsch und Eilenburg überzeugt. Sie erhielten Einblick in die technische Ausstattung, Organisationsstruktur sowie deren Aufgabenverteilung.

Innovative Ansätze der Leitstelle konnten den Notärzten vermittelt werden, etwa die Telefonreanimation bei Einsätzen mit Herz-Kreislauf-Stillstand: Dabei leiten die medizinisch geschulten Disponenten den Anrufer an – bis zum Eintreffen des Notarztes. Innerhalb des Stadtgebiets können Disponenten in solchen Fällen zudem noch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug entsenden, neben den regulären Rettungswagen. Diese zusätzlichen Alarmierungen bringen oft Zeitvorteile und erhöhen die Zahl der Helfer beim Patienten. Beide Ansätze erhöhen die Überlebenschancen der Betroffenen.

Der stellvertretende Leiter der Branddirektion Leipzig, Axel Schuh, sagt: „Arbeitsgespräche wie diese mit den nordsächsischen Kollegen helfen, die Versorgung von Notfallpatienten im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Regionalleitstelle zu optimieren. Dazu gehört auch die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Dispositionszeiten, welche etwa bei 90 Prozent der Einsätze in der IRLS Leipzig erreicht werden. Die Betriebsabläufe in der IRLS Leipzig werden zudem laufend analysiert, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.“

Die Integrierte Regionalleitstelle in der Gerhard-Ellrodt-Straße in Leipzig-Großzschocher ist seit Januar 2016 in Betrieb. Sie disponiert Feuerwehr- und Rettungsdiensteinätze sowie Krankentransporte und wird von der Branddirektion Leipzig betrieben. Inzwischen ist sie für über 4.000 Quadratkilometer Fläche und eine Million Menschen in den Kreisen Leipziger Land, Nordsachsen sowie für die Stadt Leipzig zuständig. Über 70 Mitarbeiter arbeiten in der Leitstelle, 260.000 Einsätze gab es für sie allein im Jahr 2018 zu disponieren.

Wie wichtig Qualitätsanalysen und die Umsetzung der Ergebnisse daraus sind, zeigte sich beispielsweise am vergangenen Wochenende: 1.300 Notrufe gingen in der Leitstelle ein. Die Gründe hierfür waren unter anderem der Bombenfund in Leipzig-Eutritzsch, die Neuseen-Classics in der Region, eine Demonstration in der Messestadt, der Absturz eines Ultraleichtflugzeuges im Landkreis Nordsachsen und nicht zuletzt das schwere Busunglück auf der Bundesautobahn 9. Allein für diesen Unfall wurden durch die Leipziger Leitstelle 38 Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie mehrere Rettungshubschrauber aus allen drei Gebieten alarmiert und koordiniert.

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