Leipzig ist vom 22. bis 24. Mai 2019 erneut Gastgeber des Weltverkehrsforums der OECD. Der Jahresgipfel steht in diesem Jahr unter dem Motto „Transport Connectivity for Regional Integration“ („Verkehrsanbindung für die regionale Integration“). In der Messestadt werden mehr als 1.300 Teilnehmer aus über 70 Ländern erwartet. Das Forum gilt als die wichtigste internationale Konferenz, auf der sich Verkehrsminister und -experten, Logistiker und Wissenschaftler aus aller Welt über die Mobilität von morgen verständigen. Die Präsidentschaft in diesem Jahr hat Korea.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig: „Sachsens Zukunft braucht Mobilität. Gesucht werden sichere, zuverlässige und fahrgastorientierte Konzepte, die Stadt und Land enger zueinander bringen. Die Zukunft der regionalen Mobilität wird nicht auf einem Verkehrsträger, sondern in der intelligenten Verzahnung von Straße und Schiene liegen. Ich freue mich daher, dass Sachsen erneut Gastgeber des wichtigsten Expertenaustauschs zum Thema Mobilität ist.

Verkehrsträgerübergreifende Lösungen sind die Zukunft und die sächsische Forschungs- und Industrielandschaft bringt alles mit, um diese federführend mitzugestalten. Unser Anspruch in Sachsen ist Mobilität fürs echte Leben. Menschen sollen einfach, flexibel, zuverlässig und schnell an ihr Ziel kommen. Gern unterstützen wir die OECD und würden uns freuen, das Weltverkehrsforum auch zukünftig in der Internationalen Messestadt Leipzig begrüßen zu können.“

Vertreter sächsischer Forschungseinrichtungen werden im Open Stage Café am Donnerstag, 23. Mai 2019, Einblick in ihre Arbeiten geben. Später lädt Minister Dulig die Teilnehmer des Weltverkehrsforums 2019 zu einem Sachsenabend ein.

Während der gesamten Konferenz präsentieren sächsische Vertreter ihre Kompetenz für die Mobilität von morgen auf 30 Quadratmetern mit einem eigenen Stand. Die Technische Universität Chemnitz stellt den „Smart Rail Connectivity-Campus“ (SRCC) vor, ein breites Netzwerk von Unternehmen, Start-ups, regionalen und überregionalen Forschungseinrichtungen sowie Kommunen.

Der Campus vereint eine einzigartige Forschungs- und Erprobungs-Infrastruktur, aufbauend auf einer 24 km langen, offenen Teststrecke und dem ersten digitalen Stellwerk Europas. Am Stand können Besucher mit Hilfe einer Datenbrille in die virtuelle Realität von 3D-Modellen verschiedener, in Sachsen entwickelter Bahnfahrzeuge eintauchen und dabei unterschiedliche Seheinschränkungen (u.a. Sehschärfe, Sehfeld etc.) erleben.

Mit Hilfe der Technologie können Wissenschaftler des SRCC die Entwickler von Bahnfahrzeugen und Infrastruktureinrichtungen dabei unterstützen, die räumliche und farbliche Gestaltung des Fahrzeuginterieurs barrierefrei umzusetzen. Darüber hinaus informieren Verkehrsforscher der Technischen Universität Dresden zum Konzept für „Bahn-City-Portale“, mit dem mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden soll.

Der Kern des Lösungsvorschlags ist eine neuartige Schnittstelle zwischen Schiene und Straße. Die Idee: Auf der weiten Strecke kommt die Lieferung mit der Bahn, wird dann an einem zentrumsnahen Bahnportal auf Elektrofahrzeuge entladen, die den letzten Teil der Lieferkette übernehmen.

Thematisiert wird im Rahmen des Forums auch die Frage, wie Sekundär- bzw. Nebenbahnen, die in Konkurrenz zur Straße mit hohem Personalaufwand um ihr Bestehen kämpfen, zukünftig effektiver betrieben werden können. Die „Neue Sekundärbahn“ des Zentrums Bahnsicherungstechnik Dresden arbeitet seit 2018 an einer entsprechenden Systemlösung. Eine große Demonstrationsanlage zeigt im Rahmen des Forums, wie es geht.

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