Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat gestern rund 100 Pflegeschüler aus verschiedenen Schulen in Sachsen zum Dialog und anschließendem Grillfest an die BIP Pflegeschule Chemnitz eingeladen. Dabei ging es um die Herausforderungen, die die Pflegeschüler für ihren Beruf sehen und wie sich noch mehr Menschen für diesen Beruf mit Zukunft begeistern lassen.

Gleichzeitig startete die Ministerin auf der Veranstaltung eine Kampagne mit der die gesellschaftliche Bedeutung des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit bewusster gemacht werden soll. Zum Start haben sich sechs Auszubildende mit ersten Kampagnenmotiven beteiligt. Auf den Plakaten erzählen sie, was für sie gute Pflege ausmacht und warum sie sich für ihren Beruf entschieden haben. Die Kampagne wird das Gesundheitsministerium zunächst vorrangig über seine social media Kanäle verbreiten.

Neben dem Austausch auf Augenhöhe, bedankte sich die Ministerin bei den zukünftigen Pflegekräften für das gesellschaftlich wichtige Engagement und drückte ihre Wertschätzung aus: „Bei den Pflegedialogen war ich mit vielen Menschen im Gespräch. Wie wichtig der Einsatz der Pflegekräfte ist, habe ich dabei ein ums andere Mal bestätigt bekommen. Mir ist dabei auch klar geworden, dass wir für gute Pflege den Beruf noch attraktiver machen müssen. Dazu gehört es auch, unsere Wertschätzung für diese Arbeit noch viel stärker zum Ausdruck zu bringen. Viele Pflegefachkräfte haben sich ganz bewusst für ihre Ausbildung entschieden. Denn es gibt eine Menge Gründe, warum ein Beruf in der Pflege vielversprechend ist. Das möchten wir mit den Aussagen und Erlebnissen der beteiligten Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler öffentlichkeitswirksam zeigen.“

In den kommenden Monaten wird die Kampagne weiterentwickelt und später auch landesweit zu sehen sein.

Gute Pflege gewinnt deutschlandweit an Bedeutung. Dies trifft insbesondere auf Sachsen zu. Denn der Freistaat ist das Bundesland mit dem dritthöchsten Altersdurchschnitt.

Gute und bedarfsgerechte Pflege ist nur mit qualifizierten und motivierten Fachkräften möglich. In den vergangenen Monaten hat das Gesundheitsministerium regionale Pflegedialoge in ganz Sachsen durchgeführt. Eines der Ergebnisse war der Wunsch von vielen Akteuren und Beteiligten, dass die gesellschaftliche Bedeutung von Pflegeberufen und die dringend notwendige Nachwuchsgewinnung noch viel stärker ins Bewusstsein gelangt.

Hintergrund und Zahlen zur Pflege in Sachsen:

An den regionalen Pflegedialogen haben sich mehr als 600 Akteure im Pflegebereich sowie Betroffene und Angehörige beteiligt. Es wurden mehr als 450 Anregungen, Ideen und Forderungen eingebracht.

Die Zahl der Pflegebedürftigen ist allein zwischen 2005 und 2015 um 39 Prozent auf 166.792 angestiegen, 2017 lag sie bereits bei rund 204.000, Tendenz weiter steigend.

Die wirtschaftliche Lage der Pflegebedürftigen in Sachsen ist vergleichsweise gut. Im Freistaat kamen zuletzt auf 100.000 Einwohner lediglich 419 Empfänger von Hilfen zur Pflege, allerdings kann sich auch diese Zahl erhöhen. Positiv: Die Zahl der Nachbarschaftshelfer stieg allein zwischen 2015 und 2018 von 529 auf nunmehr 1.552.

In Sachsen arbeiteten Ende 2017 insgesamt 68.085 Pflegekräfte bei 1.121 Pflegediensten und in 970 Pflegeheimen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten stieg gegenüber 2015 um 8,6 Prozent. Die Mehrzahl der in der Pflege Beschäftigen sind Frauen – im ambulanten Bereich 87,4 Prozent und im stationären Bereich 82,7 Prozent.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar