Seit 18:20 Uhr am heutigen Mittwoch protestieren Aktivist/-innen der Klimagerechtigkeitsbewegung Animal Rebellion* vor den Gebäuden des MDR in Leipzig. Wie bereits Extinction Rebellion Leipzig in ihrem offenen Brief an den MDR, fordern sie mehr Aufklärung in den Medien über den Zusammenhang zwischen der Tierindustrie, der Klimakrise, dem Artensterben und der Entstehung von Pandemien.

Sinnbildlich verkleidet als Tiere stellen sich die Protestierenden vor dem Medienhaus auf und fordern auf Schildern: „Journalist/-innen nehmt die Krisen ernst“. Außerdem wird die „Dreifach-Krise Artensterben Klimawandel Pandemien“ benannt und aufgeklärt: „Der Verlust der Biodiversität erhöht das Risiko von Zoonosen“. Ein weiteres Schild zeigt: „Pandemien verhindern: Tierausbeutung beenden!“.

„Die Agrarindustrie und deren ausbeuterischer Umgang mit Tieren macht die Entstehung von Zoonosen, Infektionskrankheiten die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, wahrscheinlicher. Laut dem Weltbiodiversitätsbericht sind fast alle (70%) neu auftretenden Krankheiten, sowie fast alle bekannten Pandemien Zoonosen. Die Ursachen und die Verhinderung solcher Krankheiten und Pandemien müssen von den Medien klar thematisiert werden.“, so Dustin Heinig von Animal Rebellion.

Aktivistin Isabel Pohl von Animal Rebellion ergänzt: „Aufgrund der Tierindustrie werden intakte Ökosysteme zerstört, daraus resultieren Artensterben, sowie Pandemien. Besonders der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen Bildungsauftrag und muss diese Themen adressieren.“

*Animal Rebellion ist eine anti-speziesistische Klimagerechtigkeitsbewegung und setzt sich mit friedlichem, zivilem Ungehorsam für die Beendigung der Tierindustrie ein. Sie klärt über den Zusammenhang zwischen der Klimakrise, dem Artensterben und der Tierindustrie auf.

Die Bewegung fordert einen von der Bundesregierung einberufenen repräsentativen Bürger/-innenrat, der eine Agrarwende hin zu einem pflanzenbasierten Ernährungssystem diskutiert, damit Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen und zivilisatorischen Kollaps gefunden und umgesetzt werden.

Animal Rebellion wurde 2019 in Großbritannien gegründet und ist mittlerweile in über 30 Ländern aktiv. In Deutschland gibt es 17 Ortsgruppen, die häufig gemeinsam mit Extinction Rebellion in Aktion treten.

In der Vergangenheit ist die Bewegung durch Aktionen zivilen Ungehorsams, wie einer Blockade vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin letzten Oktober, oder einer bundesweiten Ad-Busting Aktion letzten Juni aufgefallen. Das Ziel dieser Aktionen war es, ähnlich zu der heutigen, auf den Zusammenhang zwischen der Tierindustrie, der Klimakrise und der Entstehung von Pandemien aufmerksam zu machen.

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Es gibt 2 Kommentare

“Der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk erreicht nicht mehr die Leute unter 50, wenn nicht sogar unter 60 Jahre.”

Naja, genau um die Generation geht es ja. Die jüngeren sind zu dem Thema ja ganz gut informiert und auch sehr engagiert. Es sind die älteren, die da noch Aufklärungsbedarf haben. Insofern anscheinend genau die richtige Adresse.

Der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk erreicht nicht mehr die Leute unter 50, wenn nicht sogar unter 60 Jahre. Zudem sind diese öffentlich-rechtlichen Sender viel zu hasenfüßig für eine solche kritische Bildungsarbeit. Die verbreiteten Inhalte sind nicht einmal “linksgrün”, sondern beliebig und diffus.

Die “Medien”, wie sie hier im Melder angesprochen werden, sind beileibe nicht nur öffentlich-rechtliches Radio und TV, sondern auch WWW und Printmedien.

(Die öffentlich-rechtlichen Sender haben im WWW übrigens nichts zu suchen. Aber das ist eine andere Baustelle.)

Eine gute Tageszeitung und ein gutes Wochenmagazin erfüllen den Bildungsauftrag um Lichtjahre mehr als die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender.

Liebe “Rebellionisten”, verschwendet Eure Energie nicht an diese öffentlich-rechtlichen Dinosaurier.

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