Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen im Freistaat sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 249 Beschäftigten. Der inhabergeführte Mittelstand ist das Rückgrat der sächsischen Wirtschaft.

Nach einer Prognose des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn aus dem Jahr 2018 ist in Sachsen zwischen 2018 und 2022 mit etwa 6.200 altersbedingten Unternehmensnachfolgen zu rechnen, das heißt: Für jährlich mehr als 1.000 Unternehmen steht die Nachfolge an. Die Regelung der Unternehmensnachfolge zählt daher zu den zentralen wirtschaftspolitischen Herausforderungen in Sachsen.

Die morgen (21. Juni 2021) beginnenden „Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge“ liefern Impulse, wie sich Unternehmer bestmöglich auf die Nachfolge vorbereiten und ihr Lebenswerk nahtlos in gute Hände übergeben können.

Der Generationenwechsel ist schon seit geraumer Zeit eine drängende Herausforderung. Jeder dritte Inhaber eines Handwerksunternehmens ist älter als 60 Jahre. Häufig fehlt es an gründungswilligem Nachwuchs. Die Stilllegung von Betrieben ohne Nachfolger ist absehbar. Die Corona-Krise hat diese Situation weiter verschärft, stellt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig fest: „Die Pandemie hat auch deutliche Auswirkungen auf die Unternehmensnachfolge im Mittelstand. Viele Senior-Chefs verschieben Entscheidungen zur Übergabe des Betriebes, andere erwägen sogar die Aufgabe ihres Geschäfts. Das gefährdet die Wertschöpfung in der regionalen Wirtschaft.“

Deshalb betont Dulig: „Der Freistaat Sachsen misst dem erfolgreichen Management von Unternehmensnachfolgen weiter große Bedeutung bei. Damit unsere kleinteilige Wirtschaft stark und wettbewerbsfähig bleibt, müssen Know-how und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Nicht zuletzt verhindert die frühzeitige Nachfolgeregelung einen Investitionsstau, etwa bei der Digitalisierung. Nur übernahmewürdige Unternehmen sind attraktiv für potenzielle Nachfolger.“

Umso wichtiger ist es, dass Unternehmer und Nachfolger sich für diesen Schritt gut vorbereiten. Die „Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge“ bieten vom 21. bis 25. Juni zahlreiche Informations- und Beratungsangebote in allen Regionen Sachsens. Beteiligt sind die Handwerkskammern, die Industrie- und Handelskammern, die Sächsische Aufbaubank – Förderbank –, die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mbH.

Zur digitalen Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Nachfolge gestalten – Lebenswerk erhalten“ berichten Nachfolger von ihren Erfahrungen (Sachsen-Säge GmbH, Bannewitz; Samed GmbH, Dresden). Der Auftakt wird ab 17 Uhr per Livestream aus dem „njumii“ – das Bildungszentrums des Handwerks in Dresden – öffentlich übertragen.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar