2014 wurden an sächsischen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und hochschulnahen Forschungseinrichtungen 85.506 Tiere für Versuche eingesetzt. Bis 2019 ist die Zahl auf 116.088 Tierversuche angestiegen (Drucksache 7/7591).

Dazu sagt Anna Gorskih, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag:

„Diese Zahlen sind erschreckend. Es ist ein Problem, dass immer noch Tiere in der Forschung für Versuche eingesetzt werden. Dabei wird nicht einmal erfasst, wie viele von ihnen dadurch getötet werden. Tierschutz ist für uns eine wichtige Aufgabe – so schnell wie möglich müssen Tierversuche verboten werden. Stattdessen müssen Alternativen erforscht und gefördert werden. Es braucht Konzepte, welche den kompletten Verzicht von Versuchstieren als Ziel vorsehen. Heute berichtet der MDR über ein neues Verfahren zum Nachweis hormonell aktiver Stoffe, das Tierversuche auf diesem Gebiet überflüssig machen könnte.

Auch in anderen Gebieten der Forschung braucht es solche Alternativen. Der Freistaat steht in der Pflicht, alternative Methoden und Konzepte zu fördern, indem er Hochschulen und Forschungseinrichtungen auskömmliche Mittel zur Verfügung stellt. Auch deshalb streiten wir bei jeder Haushaltsverhandlung unter anderem für eine Erhöhung der Grundfinanzierung.“

Die tierschutzpolitische Sprecherin Susanne Schaper fügt hinzu:

Susanne Schaper (Linke). Foto: DiG/trialon
Susanne Schaper (Linke). Foto: DiG/trialon

„Wir fordern ein bundesweites gesetzliches Verbot von Tierversuchen, die mit schweren und langanhaltenden Schmerzen und Leiden für Tiere verbunden oder medizinisch nicht notwendig beziehungsweise bereits vollumfänglich ersetzbar sind (Drucksache 7/3265). Eigentlich sind die genehmigenden Behörden verpflichtet, die Schäden, die bei den verwendeten Tieren verursacht worden sind, zu bewerten und die Einstufung des Schweregrades der durchgeführten Tierversuche zu prüfen.

Dass die Staatsregierung vor diesem Hintergrund nicht in der Lage ist, die Zahl der zu Tode gekommenen Tiere bei Tierversuchen zu nennen, macht deutlich, wie hier wohl geschlampt wird. Tiere sind keine Sache. Dass die sächsische Staatsregierung trotz grüner Beteiligung bei diesem Thema keinen Handlungsspielraum sieht, macht fassungslos.”

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