Trotz Pandemie sind auch im vergangenen Jahr die Organspendezahlen mit 933 postmortalen Spendern (2019 = 932; 2020 = 913) nicht eingebrochen, vermeldet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in ihrem aktuellen Jahresbericht. Allerdings bewegen wir uns, was die Spendenbereitschaft in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern betrifft, weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.

In Sachsen warteten laut aktuellen Daten der Stiftung Eurotransplant Anfang des Jahres 403 Menschen auf ein Spenderorgan. Besonders oft hoffen die Patientinnen und Patienten in diesem Bundesland auf eine neue Niere (281). Auf ein Herz warten gegenwärtig 38 Menschen und auf eine Leber 68. 

Individuelle Entscheidung treffen ist wichtig  

„Jede und jeder sollte sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und zu einer ganz persönlichen Entscheidung kommen und dies bestenfalls mit der Familie besprechen. Diese Entscheidung sollte, solange das bundesweite Online-Register noch nicht eingerichtet ist, in einem Organspendeausweis dokumentiert werden“, empfiehlt Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen. 

Spendenbereitschaft ist da, aber nicht dokumentiert

Laut einer aktuellen Forsa-Befragung im Auftrag der TK haben nur 21 Prozent der Menschen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt einen Organspendeausweis. Damit liegt Sachsen im deutschlandweiten Vergleich weit zurück, bundesweit haben 41 Prozent ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentiert.

„Die Umfragedaten zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen, denn 54 Prozent der Befragten hierzulande, die keinen Organspendeausweis besitzen, wären bereit, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden und könnten damit einem anderen Menschen vielleicht das Leben retten“, unterstreicht Krauß.

Hinweis für die Redaktion

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der TK im Dezember 2021 eine bundesweit repräsentative telefonische Umfrage zum Thema Organspende durchgeführt. Die aktuellen Wartelistezahlen stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Eurotransplant ist verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern. Infos zu Organ- und Gewebespenden gibt es unter www.tk.de, Suchnummer 202245

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