Der Energiekrise und dem Ukraine-Krieg zum Trotz haben die Tarifvertragsparteien einen großen Sprung nach vorne gemacht. Die Entgelttabelle der Chemischen Industrie (Ost) wird eingeführt und im ersten Zuge die Löhne rückwirkend zum Juli 2022 um durchschnittlich 4,8 % erhöht.

„Die Verhandlungen waren eine Herausforderung: Steigende Energiekosten und Corona-Nachwehen, dann der Ukraine-Krieg und schließlich die explodierende Teuerungsrate. So viele Veränderungen innerhalb einer Tarifrunde hatten wir noch nie.“, sagte Norbert Winter, Verhandlungsführer und Stellvertretender Bezirksleiter des IG BCE-Bezirks Dresden-Chemnitz.

In den langwierigen Verhandlungen überwogen aber am Ende die Argumente zur Bindung der Fachkräfte. Eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im Kampf um neue Schichtarbeiter und Ingenieure, welche in und um Dresden zusehends rar werden.

Der Tarifabschluss sieht vor, daß zum 1. Juli 2022 eine neue Entgelttabelle eingeführt wird und zwar die des Flächentarifvertrages der Chemischen Industrie (Ost). Damit einher geht eine Erhöhung der Löhne um durchschnittlich 4,8 %. Zusammen mit weiteren Entgeltbestandteilen entspricht dies bereits einem Lohnniveau von 85 % der Fläche Chemie (Ost). In den folgenden Tarifrunden soll es dann um die Schließung der Lücke zum Flächenlohn gehen. Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. Juni 2023.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ist mit rund 590.000 Mitgliedern die drittgrößte Gewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Zum Organisationsbereich gehören die Branchen Bergbau, Chemie, Energie, Erdöl und Erdgas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe und nichtmetallische Werkstoffe, Leder, Papier, Umwelt, Wasser und Ver- und Entsorgungsbetriebe. Vorsitzender seit 2009 ist Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IG BCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.

LITRONIK Batterietechnologie Pirna ist ein weltweit bedeutender Auftragshersteller von kompakten Batterien für aktive Implantate (Herzschrittmacher). Das Unternehmen ist seit über 20 Jahren fest in Pirna verwurzelt und beschäftigt zirka 350 Arbeitnehmer.

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