Am Donnerstag, den 09.03.23, fand nach dem ersten dreitägigen Streik in der Geschichte der Busunternehmen Regionalbus Leipzig und Nordsachsen Mobil die nächste Verhandlung der Tarifparteien statt. Das Ergebnis des Tages: ein Einigungsvorschlag, den die Arbeitgeber nun in ihren Auftraggebern und Gesellschaftern besprechen.

„Der 8. Verhandlungstag hat uns nochmal alles abverlangt. Wir haben beiderseitig hart gerungen und konnten von unserer Seite aus schlussendlich einen Vorschlag unterbreiten, den die Arbeitgeber nun mit ihren Gremien beraten möchten“ berichtet der zuständige Gewerkschaftssekretär Michael Sommer. Dieser Vorschlag beinhaltet eine Erhöhung von 10,4% im ersten Schritt und weitere 3% in 2024. Letzterer Schritt ist an eine Inflationsklausel gekoppelt, sodass sich die Lohnerhöhung für 2024 im Falle einer höheren Inflation als 5% entsprechend nach oben korrigieren würde.

„Wir haben heute wirklich viele Anliegen der Arbeitgeber aufgegriffen und sind dabei sehr große Kompromisse eingegangen. Unser Vorschlag orientiert sich stark an den gemeinsamen Schnittmengen.“ So sei beispielsweise der Schritt von 10,4% auch von den Arbeitgebern angeboten worden, im weiteren Verlauf von zwei Jahren aber lediglich sehr kleine Schritte.

„Mit Blick auf 2024 brauchen die Beschäftigten allerdings die nötige Absicherung – denn wer weiß schon, wie sich das Inflationsgeschehen bis dahin entwickelt?“ begründet Sommer den Gegenvorstoß der ver.di Tarifkommission. „Am 17.03. und 21.03. werden wir weiter verhandeln und diesen Vorschlag hoffentlich in ein endgültiges Ergebnis umwandeln.“

Weitere Streikmaßnahmen seien bis dahin erstmal kein Thema. Die zurückliegenden drei Streiktage am Stück seien ein starkes und wichtiges Signal der Belegschaft in Richtung ihrer Arbeitgeber gewesen. „Wir bedanken uns außerdem bei den vielen betroffenen Fahrgästen, die sich trotz der Linienausfälle bemerkenswert positiv geäußert und mit dem Fahrpersonal solidarisch gezeigt haben“ fügt Sommer an.

Denn auch wenn der Streik sich natürlich an die Verhandlungspartner richte, seien die Fahrgäste am Ende die Leidtragenden. „Deshalb haben wir heute auch alles dafür getan, dass der Verhandlungstag ein gütliches Ende findet und damit weitere Streikmaßnahmen erstmal nicht nötig werden.“

Die Tarifkommissionen von ver.di und dem LSV e.V. treffen sich das nächste Mal am 17. März.

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