Bei dem schweren Erdbeben Anfang Februar im Norden Syriens und dem Südosten der Türkei kamen Zehntausende Menschen ums Leben. Zerstört wurden auch viele öffentliche Gebäude, darunter Schulen. Besonders schwierig gestaltet sich der Zugang zu den Betroffenen in Syrien.

Der Dresdner Verein arche noVa, der über langjährige Erfahrung mit Projekten im vom Bürgerkrieg betroffenen Norden Syriens verfügt, ermöglicht mit seinen lokalen Partnern, dass 800 Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren wieder Unterricht erhalten. Das Projekt umfasst unter anderem die Vorbereitung und Einstellung von Lehrkräften, ein Bildungsprogramm für 800 schulpflichtige Kinder sowie ein umfangreiches psychosoziales Begleitprogramm für 2.500 Kinder.

Arche noVa stellt aus Spendenmitteln rund 152.000 Euro für dieses Projekt bereit. Weitere 100.000 Euro erhält der Verein aus Fördermitteln des Sonderprogramms für Flüchtlings- und Nothilfe, das der Sächsische Landtag der Sächsischen Staatskanzlei zur Verfügung stellt.

Staatskanzleichef Oliver Schenk betonte: „Der Schulunterricht ist ganz entscheidend und enorm wichtig für die Kinder und ihren weiteren Lebensweg. Wir sind dankbar, dass es mit arche noVa eine sehr erfahrene und leistungsfähige Organisation gibt, die in der Lage ist, nach der verheerenden Naturkatastrophe Hilfe im nur sehr schwer zugänglichen Syrien zu organisieren.“

Katja Laudemann, Leitung Auslandsprogramme bei arche noVa, sagte: „Unser neues Projekt stellt die Bedürfnisse der Kinder in Nordwestsyrien in den Mittelpunkt. Mit unserer lokalen Partnerorganisation schaffen wir eine gesicherte Umgebung, in der sie das Erlebte verarbeiten können und von entsprechend geschulten Lehrkräften unterrichtet werden. Diese Lehrkräfte generieren durch das Bildungsprojekt ein stabiles Einkommen, von dem sie und ihre Familien profitieren.“

Hintergrund

arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. ist eine international tätige humanitäre Organisation, die sich auf Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung (WASH) spezialisiert hat. Seit 1992 unterstützt arche noVa weltweit Menschen, die durch Krisen, Konflikte und Naturkatastrophen unverschuldet in Not geraten sind.

Von der humanitären Hilfe über den Wiederaufbau bis zu nachhaltigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit kooperiert arche noVa mit lokalen Partnerorganisationen und den betroffenen Menschen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. In Deutschland ist die Organisation vorwiegend in der Bildungsarbeit tätig.

Bei dem schweren Erdbeben im Februar kamen nach Angaben der auf Krisenreaktion spezialisierten UN-Organisation OCHA allein in Syrien 4.500 Menschen ums Leben, 10.400 wurden verletzt. In dem Land wurden nach den Angaben zudem mehr als 10.000 Gebäude zerstört.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar