In Sachsen steigen die Fallzahlen für die durch Zecken übertragenen Erkrankungen FSME und Borreliose weiter: 2022 wurden 43 FSME-Erkrankungen in Verbindung mit Zeckenbissen gemeldet, 2020 lag deren Zahl bei 31 und 2021 bei 29. Auch die Zahl an Borreliose-Erkrankungen blieb 2022 mit 1.709 Fällen auf einem hohen Niveau (2020: 1.825, 2021: 1.913).

Die FSME-Schutzimpfungsquote lag 2020 nur bei 17 Prozent und hatte sich bis 2022 lediglich auf 18 Prozent erhöht. Das zeigen Kleine Anfragen von Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Gesundheitspolitik (Drucksachen 7/9389, 7/14221). Sie erklärt dazu:

„Gegen FSME steht uns eine Schutzimpfung zur Verfügung, doch nur ein Bruchteil der Sächsinnen und Sachsen hat sie in Anspruch genommen geimpft. 10 der 13 Landkreise sind FSME-Risikogebiete und die Erkrankung kann schwere Verläufe nehmen – ebenso wie Borreliose, die Folgeerkrankungen wie lebensgefährliche Herzmuskelentzündungen nach sich ziehen kann.

Die Staatsregierung muss in der Prävention aktiver werden, um besser über Zeckenstiche und Prävention aufzuklären. Weder die Informationen zum Impfschutz noch zum Schutz vor Zeckenstichen allgemein scheinen im notwendigen Maß bei der Bevölkerung anzukommen.

Der Freistaat muss zudem den Öffentlichen Gesundheitsdienst wieder handlungsfähig machen, der in den letzten Jahren kaputtgespart worden ist. Er muss seine Präventionsaufgabe besser erfüllen können. Andererseits sind Kommunen in Risikogebieten stärker zu unterstützen, damit sie Schutzmaßnahmen umsetzen können – etwa das regelmäßige Mähen von Hundewiesen, denn auch Haustiere können die gefährlichen Tiere weitertragen.“

Hintergrund

2016 hatte die Zahl der Borreliose-Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr bereits explosionsartig zugenommen – mit 2.119 wurden fast 800 Borreliose-Fälle mehr gemeldet als 2014 (1.362,Drucksache 6/2105) und 2015 (1.355, Drucksache 6/5794). 2017 gab es schon 1.882 Fälle (Drucksache 6/14200). 2018 erreichte der Wert mit 2.146 Borreliose-Erkrankungen einen neuen Höchstwert.

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