"Wann es endlich mit den Bauarbeiten losgeht und welche einzelnen Schritte der Sanierungsplan enthalten wird", will die Linke nach den Worten ihrer Kulturexpertin Dr. Skadi Jennicke nun von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wissen. Auf der Ratssitzung am 20. Februar 2013 fragt die Linke nach der Umsetzung eines Stadtratsbeschlusses vom 18. Juli 2012.

Allen Schließungsdebatten der letzten beiden Jahrzehnte zum Trotz: Zur “Zukunft der kulturellen Eigenbetriebe” gehört in Leipzig die Musikalische Komödie. So hat es der Stadtrat am 18. Juli 2012 festgelegt.

“Mit der Vorlage wurden aber auch jährlich 600.000 Euro für die Sanierung der Muko beschlossen”, erinnert nun die linke Kulturexpertin Dr. Skadi Jennicke an die Vorlage “Zukünftige Struktur der Eigenbetriebe Kultur; Festlegung der Zuschüsse für die Jahre 2013 bis 2015”.

Für Jennicke ist deshalb “Fakt”, dass noch in diesem Jahr an dem dringend sanierungsbedürftigen Lindenauer Musentempel gebaut werden soll. “Doch bis heute gibt es keinerlei Planungs- oder Baubeschluss für das Haus Drei Linden”, kritisiert Jennicke.Deshalb will die Linksfraktion von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) nun den aktuellen Stand des Bauprojektes erfahren. Zur Ratsversammlung am 20. Februar 2013 haben die Genossen eine Anfrage an das Stadtoberhaupt gestellt.

Im Einzelnen wollen die Linken von Jung, der die Zuständigkeit für die kulturellen Eigenbetriebe im Herbst 2010 an sich gezogen hat, wissen, welcher Bauabschnitt in 2013 an der Musikalischen Komödie realisiert werden soll. Zudem erwarten sie eine Aussage, wann ein Planungs- und Baubeschluss gefällt wird.

Damit verbinden die Linken die Frage, wann der Oberbürgermeister einen Zeitplan zur Abfolge der einzelnen Sanierungsabschnitte vorlegen wird. Dieser Zeitplan soll zugleich Einnahmeverluste durch Schließzeiten vermeiden helfen.

Die Frage der Linken fällt noch in den laufenden Leipziger Oberbürgermeister-Wahlkampf. Die Antwort des Stadtoberhaupts in der Folgewoche dann schon nicht mehr. “Dass OBM Jung das Thema Eigenbetriebe und damit auch die Causa Muko im Wahlkampf völlig außen vor lässt, dürfte kein gutes Zeichen sein”, befürchtet Stadträtin Jennicke gleichwohl.

Dabei hatte der Oberbürgermeister am 10. November 2012 beim Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Hauses Dreilinden erklärt: “So lange ich Verantwortung trage, werde ich mich dafür einsetzen, dass das Orchester, dass Sänger und Tänzer erhalten bleiben, und dass die Musikalische Komödie an diesem Ort in Altlindenau erhalten bleibt.”

Wegen des von den Linken ausgemachten “Stillstands bei der Sanierung der Musikalischen Komödie” fragt sich Skadi Jennicke nun: “War Ihr ‘Ja’ zur Muko nur ein hohles Wahlkampfversprechen, OBM Jung?”

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