Ab dem Juli 2013 soll der 665 Meter lange Kanalabschnitt zwischen der Luisenbrücke und dem Lindenauer Hafenbecken ausgehoben werden. Die bauvorbereitenden Maßnahmen zu diesem Lückenschluss am Karl-Heine-Kanal wurden nun planmäßig beendet, teilt die Stadtverwaltung mit. Auf dem Areal am Wasserlauf soll ein neues Stadtquartier entstehen.

Nun klappt’s ja endlich mit dem Frühjahrsspaziergang. Auch im Leipziger Westen.

Noch endet der Karl-Heine-Kanal samt ausgebautem Fuß- und Radweg kurz vor der Luisenbrücke. Doch inzwischen kann man unter dem neu errichteten Brückenbauwerk wieder hindurch wandern. Kommt man auf der Nordseite der Brücke an, sieht man vor sich das Land, das in Anzeigen bereits als das Lindenauer Hafengelände zum Kauf angeboten wird.

Mit dem Projekt geht es voran. Und das ganz nach Plan, wie das Leipziger Rathaus am Dienstag hervorhob.

Der erste Bauabschnitt der Gewässerverbindung zwischen dem Karl-Heine-Kanal und dem Lindenauer Hafen sei nun beendet. “Damit besteht nun Baufreiheit für den eigentlichen Wasserbau”, so die freudige Kunde. Diese Baufreiheit soll nach den aktuellen Meldungen ab dem Juli 2013 genutzt werden.
Dass an diesem Mittwoch noch auf dem ein wenig unwirtlichen Geläuf zwischen dem Hafenbecken und der Luisenbrücke die letzten Kabelbauer unterwegs waren, stört den Gesamteindruck nicht.

Der Bauabschnitt 1 ist Geschichte: Eine Trinkwasserleitung wurde seit dem letzten September tiefer gelegt. Ein Schmutzwasserpumpwerk entstand neu. Leitungen für Strom, Kommunikation und Trinkwasser wurden nach den Angaben aus dem Rathaus umverlegt.
Noch steht nicht fest, wer den 665 Meter langen Kanalabschnitt in die Landschaft buddeln darf. “Das nächste Los (Los 2 – Wasserbau) befindet sich gerade in der Ausschreibung und beginnt im Juli 2013 mit dem Bau”, lautet die jetzige – wenn man so will – Wasserstandsmeldung zum Projektfortschritt.

Das deckt sich auch mit dem, was der Stadtrat im Juli 2012 beschloss. Danach sollte das Ausschreibungsverfahren für das Los Wasserbau spätestens Anfang 2013 starten. “Somit kann ein Baubeginn für den Wasserbau zu Beginn des 3. Quartals 2013 erfolgen. Die weiteren Baulose/Teilbaulose ordnen sich baubedingt entsprechend ein”, heißt es auf Drucksache RBV-1330/12.

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“Die Freianlagen werden teilweise im 3. Quartal 2014 und im 2. Quartal 2015 realisiert”, steht dort weiter. Mit der Fertigstellung des Wasserbaus wird bis Ende 2014 die eigentliche Gewässerverbindung realisiert, formuliert es die Stadtverwaltung in ihrer aktuellen Mitteilung.

In gut zwei Jahren soll es also rund um das neue, 665 Meter lange blaue Band in Neulindenau beiderseits ergrünen. Damit das so klappt, werden zum Jahresende 2013 die Lose für die Freianlagen sowie eine Fuß- und Radwegbrücke über das neue Gewässer ausgeschrieben.

Das Rückgrat für Leipzigs geplantes neues Stadtquartier am Lindenauer Hafen wäre damit fertig gestellt. Das Konzept scheint auch überorts zu überzeugen. “Die Fördermittel stammen aus dem Bund-Länder-Programm ?Stadtumbau Ost’, aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der Brachenrevitalisierung”, betont die Stadtverwaltung.

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