Derzeit ist die Georg-Schumann-Straße noch eine Einflugschneise zur Innenstadt. "Man rutscht durch, ohne einen klaren Anfang und ein Ende sehen zu können", sagt Karsten Gerkens, Leiter des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung der Stadt Leipzig. Das soll nun endlich anders werden.

Das Konzept sieht vor, die Straße zu gestalten wie eine Perlenschnur, auf der sich ein gut gestalteter Platz an den anderen reiht. Den Anfang macht der Huygensplatz, an der Ecke Georg-Schumann-Straße, Huygensstraße und Seelenbinderstraße. “Den Platz gibt es so noch nicht. Im Volksmund wird er aber schon eine Weile so genannt”, erklärt Gerkens. Am 10. Juni sollen die Arbeiten beginnen und bis zum 15. Oktober fortdauern. Das Ziel ist festgesteckt, den Huygensplatz zu einer Verkehrsfläche zu formen. “Mit Bäumen, Bänken und einem Elektrant”, so Gerkens. Damit meint er die Einrichtung von Strom, so dass Märkte und Feste auf dem Platz stattfinden können.

Geplant ist dies bereits seit 2010. Damals gab es einen Wettbewerb für Gestaltungsvorschläge. “Diesen hat das Büro Quartier Vier gewonnen, nach dessen Plänen nun gearbeitet wird.” Gerne hätten die Stadtentwickler schon früher begonnen. Allein das Geld hat bisher gefehlt. Und ist auch jetzt noch knapp, weshalb nicht schon die anderen Plätze auch in Angriff genommen werden können.

“Es folgen stadtauswärts der Renftplatz beim Kulturzentrum Anker, der Möckernsche Markt und das Rathaus Wahren, stadteinwärts der Platz Chauseehaus”, erläutert Gerkens. Aber alles nacheinander. “Die Mittel sind eben begrenzt. Schließlich steht in der Südvorstadt auch der Ausbau der Karl-Liebknecht-Straße auf dem Programm.” Der Huygensplatz wird die Stadt 670.000 Euro kosten, die Hälfte davon stammt aus dem Programm aktive Stadt und Ortsteilzentren. “Doch schon die halbe Summe reißt einen Zacken ins Stadtsäckel”, so der Stadterneuerungs-Leiter.
Für die Anwohner bringt der Umbau einige Änderungen in der Verkehrsführung mit sich. Grund: Die Gleisschleife am Huygensplatz, auf der die Straßenbahnen wenden, wird entfernt. “Wir waren anfangs skeptisch, ob das so für uns machbar ist”, sagt dazu Dirk Sikora, der bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) den Bereich Investitionen und Liegenschaften leitet.

Doch da Gleisschleife Möckern bleibt, habe man der Entfernung der erstgenannten zugestimmt. “Schließlich tragen wir Verantwortung, wenn es um die Stadtentwicklung geht.” Um wichtige Bauarbeiten in einem Aufwasch zu erledigen, werden auch die Gleise in Höhe Lindenthaler Straße erneuert. Daher kommt es zwischen dem 29. Juni und 26. Juli zu einer Sperrung der Georg-Schumann-Straße. Die Umleitung erfolgt stadtauswärts über die Max Liebermann Straße und stadteinwärts über die Kirschbergstraße sowie die Möckernsche Straße.

Folgende Umleitungen für Bus und Straßenbahn ergeben sich: Vom 10. Juni bis voraussichtlich Ende Oktober fährt die Buslinie 90 auf einer Umleitung und wird die Haltestelle Seelenbinderstraße nicht anfahren. Vom 29. Juni bis zum 26. Juli fährt sie außerdem über den Coppiplatz und wird weder die Haltestellen Lindenthaler-Straße noch die Wiederitzscher Straße anfahren.

In der ersten Ferienwoche, vom 13. bis zum 19. Juli werden die Baubereiche für die Straßenbahnen gesperrt. Für Ersatz sorgen die Buslinien SEV 4 und SEV 11, sowie eine Sonder-Straßenbahn mit der Liniennummer 34. Die regulären Bahnlinien 4, 10 und 11 fahren großräumige Umleitungen. Die 10 fährt im Süden nur bis zum Augustusplatz, die 11 fährt ab der Lindenthaler Straße eine veränderte Strecke bis zum Endhalt Landsberger Straße. Die 4 fährt ab Goerdelerring über eine Umleitung über die Pfaffendorfer Straße zur Lindenthaler-Straße.

Am Wochenende vom 20. und 21. Juli führen die Gleisbauarbeiten zudem zu einer weiteren Sperrung an der Ecke Georg-Schumann-Straße und Lindenthaler Straße. Dann wird es erneute Umleitungen und den Ersatzbus SEV 4 geben.
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