Ganz nah ran getraut haben sie sich nicht: Mitglieder der Jungen Union - Nachwuchsverband der CDU - standen etwas abseits vom Wahlkampfauftritt von Peer Steinbrück gestern Nachmittag in der Petersstraße. Als der SPD-Kanzler-Kandidat anrückte, hielten sie ein Merkel-Plakat hoch, dafür hatten sie extra eine Leiter bereit gestellt. Beides verschwand jedoch zügig.

Während Steinbrück redete, verteilten Sie Handzettel, welche die Wahlversprechen der SPD Lügen straften. “Wollen Sie wissen, wie viel das alles, was Steinbrück vorschlägt, den Steuerzahler kostet?” Mit dieser Frage pirschte sich ein gescheitelter junger Mann an einen älteren Herren heran. Dieser besah den Zettel, welcher ihm in die Hand gedrückt wurde, zerknüllte ihn und warf ihn weg. Die Handzettel-Verteiler hatten ihre eigenen Zettel geschickt getarnt, indem sie nach außen einen Zettel der SPD vor ihre eigenen klemmten. Jene, auf die sie zutraten, mussten annehmen, sie würden von SPD-Leuten angesprochen.

Skeptisch beobachteten Mitglieder der Jusos – der Nachwuchsorganisation der SPD – das Treiben. Auf die Frage, wer die Männer seien, die da die Handzettel verteilten, wussten sie gleich: “Die sind von der Jungen Union.” Einer Umstehender quittierte die Aktion lakonisch mit: “Wer es nötig hat…”

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