Die Uni-Riesen haben gegen die Playoff-Neulinge der BG Dorsten das erste Spiel der diesjährigen Playoff-Runde mit 85:82 (44:40) gewonnen. Einen Basketball-Leckerbissen bekamen die 1.017 Zuschauer in der Arena allerdings nicht zu sehen. Zu verkrampft bestritten die Leipziger die Partie vor einer Kulisse der Extraklasse.

Nein, an den 1.017 Zuschauern in der Arena Leipzig hat es nicht gelegen, dass die Uni-Riesen Leipzig im ersten Playoff-Heimspiel gegen den Sechsten der ProB Nord phasenweise wie ein Schatten ihrer selbst auftraten. 40 Minuten trieben die Fans ihr Heimteam frenetisch und lautstark nach vorn. 20 Kinder des Vereins “Arche”, denen die Uni-Riesen zu Weihnachten Freikarten für dieses Spiel geschenkt hatten, ragten immer wieder besonders hervor.
Auf dem Parkett tat das auf Seiten der Uni-Riesen lediglich Richard Fröhlich. Der Center verrichte offensiv wie defensiv Schwerstarbeit, avancierte vorn mit 21 Punkten zum Topscorer des Spiels, bekämpfte am anderen Ende den 122-Kilo-Koloss der Gäste, Blake Poole, der letztendlich nur zu 12 Punkten kam. Allerdings: Die Beschäftigung mit Poole sorgte für Freiräume für Dorstens Terry Bryant, der seinerseits mit 20 Punkten zu einem spannenden Playpff-Spiel beitrug, für Dorsten das erste der Geschichte. Trotz der zufriedenstellenden Arbeit von Fröhlich geriet es aus grünweißer Sicht zum K(r)ampf. Insgesamt 82 Punkte ließen die Polychroniadis-Jungs defensiv zu, ein Wert, der den Trainer nicht zufrieden stimmte. “In Worten sind meine Jungs groß, in Taten heute eher nicht”, bemängelte der griechische Trainer, der seine Mannschaft den “Anforderungen nicht gewachsen” sah. Zu viele einfache Korbleger hat es für den Gegner zugelassen, zu selten half man sich gegenseitig. “Das müssen wir unbedingt in Dorsten verbessern”, sagte auch Richard “Richy” Fröhlich. Sein Pendant Ralph Schirmer hatte den Kardinalsfehler ausgemacht: “Wir kommen in der Defense über die Offense. Da haben wir heute nicht alles richtig gemacht, waren dadurch in der Defensive ungeordnet und haben einfache Punkte kassiert.”
In Dorsten wird die Uni-Riesen laut Gästetrainer Torsten Schierenbeck eine “heiße Hütte” erwarten, möglicherweise auch 1.000 Zuschauer wie in Leipzig. Schierenbeck war trotz der guten Leistung seines Teams logischerweise enttäuscht. “Wenn man 82:85 verliert, kann man nicht zufrieden sein”, so der ehemalige Trainer von Lok Bernau. Sein Team hatte es nach drei ausgeglichenen Vierteln in der Schlussphase in der Hand, das Spiel für sich zu entscheiden. In den letzten fünf Minuten wechselte die Führung sechsmal, in der vorletzten Minute glichen allerdings die Uni-Riesen aus und waren mit einem verwandelten Freiwurf von Ralph Schirmer 7,6 Sekunden vor dem Ende drei Punkte weg. Beim letzten Angriff der Gäste funktionierte die Uni-Riesen-Defensive dann riesig, ein kontrollierter Dreier-Versuch kam nicht zustande. Der Krampf war glücklich ausgegangen. “Das Spiel war gewiss nicht schön, aber das ist in den Playoffs am Ende egal”, kommentierte Schirmer das Spiel, der wie der insgesamt blasse Pratt (11), Morinia (12) und Walter (13) zweistellig punktete (13). Sein Trainer suchte derweil nach Erklärungen für die dürftige Leistung. “Vielleicht lag es am Druck des ersten Spiels?”. Doch der wird auch beim zweiten Spiel nicht geringer sein, Torsten Schierenbeck will jedenfalls nichts davon wissen, dass er nun bei seinem Team liegt. “Für uns sind die Playoffs Bonus, wir können befreit spielen.”

Info: Durch den Playoff-Modus “best of three” reicht den Uni-Riesen ein Sieg aus den verbleibenden zwei Spielen.

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