Was unterwegs noch nicht so glücken will, gelingt in eigener Halle umso besser. Mit einem 75:70-Sieg gegen Eintracht Stahnsdorf bleiben die Uni-Riesen in Heimspielen ungeschlagen und brachten auch den Hallencheck durch die Liga ohne wirkliche Beanstandungen hinter sich. Khalil Kelley konnte von einer starken Stahnsdorfer Verteidigung gehindert nicht wie gewohnt ins Spiel eingreifen, jetzt zeigte sich die vorteilhafte Kaderplanung. Marian Schick drehte besonders im vierten Viertel unter den Körben auf, während Kapitän Jorge Schmidt die Treffer von außen erledigte. Somit war es wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung, die den Sieg brachte.

Genau das war auch der Plan von Trainer Martin Scholz: “Wir wollten viel über innen spielen und dort unsere Größenvorteile nutzen.” Aus seiner Sicht hätte noch öfter der öffnende Pass auf den freien Mann außerhalb der Zone gespielt werden dürfen. Die Quote bei den Dreipunkt-Würfen war auf jeden Fall höher als die von innerhalb der 6,75-Meter Linie. Es waren jedoch nicht nur die großen Spieler der Uni-Riesen, die hier wirbelten. Auch Falko Theilig und Sascha Ansehl zogen immer wieder zum Korb, die Gäste stoppten diese Vorstöße oft mit Aktionen, die von den Schiedsrichtern als Foul bewertet wurden.
Eintracht-Trainer Peter Günschel regte dies während des Spiels wiederholt auf, bei der abschließenden Pressekonferenz hatte er sich wieder beruhigt. “Es war schon ein verdienter Sieg für Leipzig, aber so ganz verstehe ich nicht, warum wir nicht um den Sieg mitspielen durften.”, verlieh er seinen Gefühlen Ausdruck. Wobei es schon im vierten Viertel den Eindruck machte, als seien die Uni-Riesen die Mannschaft am Drücker.

Die Vorentscheidung fiel vier Minuten vor Spielende als Christopher Flores erst einen Dreier traf und im Gegenzug einen Wurf von David Herweg blockte. Der eroberte den Ball zwar noch zurück, doch Falko Theilig kam zu Hilfe und so landete die Kugel wieder bei den Leipzigern, die mit dem folgenden Angriff ihre Führung auf neun Punkte ausbauten.

So deutlich hatten sie in keiner Phase zuvor geführt, das zweite Viertel sogar komplett zurück gelegen. Es war wieder eine Partie, die zu Gunsten beider Teams hätte ausgehen können, da der Abstand über weite Strecken des Spiels nicht mehr als vier Punkte betrug. Marian Schick sah den Unterschied in körperlichen Vorteilen: “Wir wollten unsere Physis ausspielen und das ist uns auch gelungen. Ich bin ganz froh darüber, so kann ich noch mit den Jungs ein bisschen feiern gehen, das wäre bei einer Niederlage eher ausgefallen.” Am vergangenen Mittwoch nämlich hatte Schick Geburtstag.

Nicht nur deshalb bekam er auch ein Kompliment vom Gästetrainer: “Ich sehe Marian als einen der Schlüsselspieler bei Leipzig, da er unter den Körben enorm viel arbeitet und so Entscheidendes beitragen kann.” Lediglich die Freiwurfquote ließ anders als im Training noch zu wünschen übrig, was auch ihn selbst ärgerte. “Ich fühle mich gut vor jedem Wurf, umso frustrierender ist es, wenn die Freiwürfe dann nicht passen.”

Mit dem Sieg vom Wochenende platzieren sich die Uni-Riesen in der Tabelle auf Rang fünf und haben nun am kommenden Samstag als Gegner die Braunschweiger vor der Brust. Als Nachwuchsteam des Erstligisten könnten die Gäste durchaus mit Spielern anreisen, die sie schon mit einigen Einsätzen an den Bundesliga-Kader herangeführt haben. Auch davon hängen die Chancen der Riesen auf den nächsten Heimsieg ab, Marian Schick sah auf jeden Fall gute Karten bei seinem Team. Ein Anreiz könnte zudem sein, dass sich die Uni-Riesen mit einem Sieg an den Niedersachsen vorbei schieben können.

Die Statistik zum Spiel:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/100278

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