Nach leichten Schwierigkeiten mit der Schnelligkeit der Braunschweiger Angriffe im ersten Viertel, siegen die Leipziger schließlich mit 84:72 und dominieren das vierte Viertel. Trainer Martin Scholz musste diesmal nicht zittern, wie in manch anderer Partie. Auch einen Erfahrungsvorsprung gegen die im Schnitt erst 19,7 Jahre jungen Gegner machte er aus. Doch zeigten die "jungen Hüpfer", dass in manchen das Potential steckt, in der BBL oder ähnlich hochklassigen Ligen zu spielen.

Denn daran, dass die Gäste sich beweisen wollten, ließen sie keinen Zweifel. Es fehlte in manchen Momenten noch die Abgeklärtheit, eine Aktion clever auszuführen, weshalb Fouls zu Stande kamen, die Trainer Liviu Calin aufregten. Auch athletisch hatten die Leipziger Vorteile, wie auch Khalil Kelley der L-IZ gegenüber sagte: “Sie haben so junge Spieler dabei, da haben wir physisch schon einen Vorteil und den wollten wir nutzen um ihnen unter den Körben unseren Willen aufzuzwingen.”

Das gelang vor allem bei den Rebounds, 47:32 ist ein deutliches Verhältnis, das allerdings auch beinhaltet, dass viele Dreier vom Ring absprangen. Dabei waren die meisten der Distanzwürfe nicht einmal schlecht gewählt, es fehlte das Wurfglück aus der Ferne.
Doch mit einer ordentlichen Freiwurfquote und einer starken Quote bei den Zweipunktversuchen, kaschierten die Grün-Weißen dieses Manko. Alles in allem musste Martin Scholz so nur in einem Punkt Abstriche bei seiner Wunschlinie machen. Jorge Schmidt und Khalil Kelley spielten beide fast die ganze Partie durch, idealerweise möchte Scholz seine Spieler etwa 30 von 40 Minuten über das Parkett rennen sehen, um auch in den angestrebten Play-Offs noch Kraftreserven zu haben.

“Aber bei den zwei Ausfällen durch Magnus Heinrichs Verletzung und Marian Schicks grippalen Infekt, blieb mir nicht viel anderes. Jonas Niedermanner hat wieder gut gespielt, doch er ist noch nicht kräftig genug, um gegen bestimmte Spieler hart zu verteidigen.”

Khelley nutzte die Zeit für ein “Double Double”, erzielte also in zwei Statistik-Kategorien zweistellige Werte. 18 Punkte und 15 Rebounds standen für den Mann zu Buche, der auch sonst für Spektakel sorgte. Ein Dunking gegen Ende des ersten Viertels und einige Alley Hoop-Anspiele von Falko Theilig waren Momente für das Fotoalbum.

Auch wenn erst der dritte Versuch des Anspiels in den Sprung hinein zu einem Treffer führte. “Das ist so eine Sache, die versuchen wir ganz gerne. Falko und ich können uns mittlerweile recht gut lesen und haben eine Spielsituation, aus der heraus wir das tun.”, sagte der US-Amerikaner nach dem Spiel.
Das Lesen gegenseitiger Laufwege klappt insgesamt inzwischen sehr gut, so mancher feine Spielzug entstand erst während des Angriffes ohne vorherige Ansage, natürlich auf Basis eines vereinbarten Systems. Doch Systeme im Sport werden dann erfolgreich, wenn Spieler sie so gut verstehen, dass sie innerhalb ihrer flexibel agieren können.

Das vierte Viertel zeigte nach viel Nervosität und Hektik zu Beginn der zweiten Halbzeit, dass die Mannschaft hier auf einem guten Weg ist. Die momentane Belohnung ist mindestens der dritte Tabellenplatz, den sie von den Niedersachsen übernimmt.

Die Statistik zum Spiel:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/100286

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