Trubel bei der BSG Chemie. Weil die Leutzscher über zu wenig Nachwuchskicker verfügen, hat der Sächsische Fußball-Verband (SFV) ein Sportgerichtsverfahren eingeleitet. Den Grün-Weißen droht schlimmstenfalls der Zwangsabstieg.

Bei einer Routinekontrolle fiel dem Verband im April auf, dass drei Clubs über weniger Jugendteams als erforderlich verfügen. Landesliga-Teams benötigen wenigstens vier Nachwuchmannschaften, darunter eine A-Jugend. Die BSG Chemie bildet derzeit Spielgemeinschaften mit dem SV Leipzig-Nordwest und dem SV Eintracht Leipzig. Da liegt der Hase im Pfeffer. “Es müssen mindestens sechs Spieler des Vereins zum Einsatz gekommen sein”, erklärt SFV-Vizepräsident Stephan Oberholz. Dieses Soll haben die Chemiker offenbar verfehlt.

Laut Oberholz könnte der Fauxpas mächtig ins Auge gehen. Den Landesliga-Novizen droht neben einer Geldstrafe oder einem Punktabzug der Ausschluss aus der Spielklasse. “Für den SFV ist die Nachwuchsförderung das Wichtigste”, begründet Oberholz das rigide Vorgehen. Über den Ausgang entscheidet das Sportgericht.

Ursächlich für das Missgeschick ist der steile Aufstieg der Leutzscher, die erst seit dieser Saison in der sechsten Liga kicken. Nach der Pleite des FC Sachsen im vergangenen Jahr hatten sie das Landesliga-Startrecht vom VfK Blau-Weiß Leipzig übernommen. Zuvor spielten sie in der 1. Kreisklasse. Dort benötigen die Clubs nur ein Jugendteam. Dass die Chemiker ihren Anfängerfehler wiederholen, scheint derweil ausgeschlossen: Ab der kommenden Saison kooperiert der Traditionsclub im Bereich der Nachwuchsförderung mit TuS Leutzsch.

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