Der erste Testspiel-Höhepunkt für den 1. FC Lok in dieser Saison steht unmittelbar bevor. Heute Abend, 19 Uhr, gastiert mit dem FC Fulham ein Team der Premier-League im Bruno-Plache-Stadion. Nicht der erste Freundschaftskick des neuen FCL gegen ein englisches Team. Ex-Lok-Spieler Kai Metzner über das Spiel gegen den FC United of Manchester 2006 und die gemeinsame Zeit mit Neu-Trainer Marco Rose.

Herr Metzner, Sie standen 2006 im Freundschaftsspiel gegen den FC United of Manchester auf dem Platz. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an das Spiel denken?
Vor allem die Atmosphäre. Das war damals Wahnsinn. Ich habe mich wie bei einem Europa-League-Spiel gefühlt.

Als Spieler in einer unteren deutschen Liga spielt man selten gegen englische Teams. Wo waren die Unterschiede zwischen englischem und deutschem Fußball besonders auffällig?
Der FC United hat damals trotz Freundschaftsspiel-Charakter ziemlich hart, aber fast immer fair gespielt. Natürlich wussten wir auch, dass dieses Team im Kopfballspiel Vorteile haben wird, was wir aber bis auf wenige Aktionen gut unterbinden konnten.

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Mitten im Spiel hatten Sie sich mit Ihrem Gegenspieler in der Wolle, weil der immer mit seinem Ellenbogen “herumoperte”. Sind Sie danach mit den Jungs noch ein Bier trinken gegangen?
An diesen Hünen kann ich mich noch gut erinnern. Der war circa 1,90 Meter groß, Glatze und immer einen neckischen englischen Spruch auf den Lippen. Bei jedem Zweikampf bekam ich seinen Ellenbogen entweder in die Brust oder ins Gesicht. Irgendwann gab es dann auch eine Reaktion von mir, was er wiederum nicht so toll fand und schon war kurz die obligatorische Spielertraube da. Daran hat man gut erkannt, dass die Jungs aus England das Ding schon ernst genommen hatten und hier nichts verschenken wollten. Der eine Stürmer sagte mir allerdings nach dem Spiel, dass die Kulisse hier “fantastic” sei! Nach dem Match haben wir aber nur noch eine Uffta mit den englischen “guys” und den Fans gemacht. Das fanden die Engländer auch ganz witzig. Das war’s dann aber.

Lok ist gerade so in die Regionalliga aufgestiegen. Was trauen Sie dem Team zu?
Ich denke, die kommende Saison wird die schwerste für den Club. Die Erwartungshaltung bei den Fans ist nach wie vor hoch! Doch man sollte nicht vergessen, dass man den Aufstieg nur als 6. geschafft und sich im Gegensatz zu anderen Mannschaften nicht groß verstärkt hat! Es wird leider vom 1. Spieltag an gegen den Abstieg gehen, aber mit den typischen, alten Lok-Tugenden denke ich halten wir die Klasse.
Mit Marco Rose haben Sie ein paar Jahre zusammen gespielt. Ist er eine gute Wahl für Lok?
Ja, das stimmt. Wir haben zwei Jahre zusammen beim VfB gespielt. Das erste Jahr in der Zweiten mit der wir gleich von der Landesliga in die Oberliga aufgestiegen sind, das zweite Jahr unter Dragoslav Stepanovic beziehungsweise Achim Steffens in der Regionalliga. “Rosi” war als Spieler immer ein Beißer und einer, der nie aufgegeben hat! Wenn er als Trainer genau so ist und die Jungs mitziehen, dann schaffen die das!

Rose ist Trainer der 1. Männermannschaft, aber was machen Sie eigentlich heute?
Ich bin seit fünf Jahren als Nachwuchstrainer bei Lok tätig und kommentiere als Co-Kommentator die Spiele des 1. FC Lok beim Internetradio “Lokruf”, was mir eine Menge Spaß macht. Ich sehe also Marco Rose nun wieder jedes Wochenende – wie früher.

Info: Wie der Verein am Dienstag mitteilte, sind bereits 2.700 Eintrittskarten im Vorverkauf abgesetzt worden. Die letzte Chance, sich im Vorhinein noch Tickets zu sichern besteht heute zwischen 10:30 und 12:30 Uhr im Lok-Fanshop auf der Prager Straße. Die Tageskassen am Bruno-Plache-Stadion öffnen um 17:00 Uhr. Zudem bittet der 1.FC Lok noch einmal ausdrücklich darum, zum Spiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Connewitzer Straße wird ab Bernhard-Kellermann-Straße (Zufahrt über Lößnig) sowie Dösener Straße (Zufahrt Prager Straße) gesperrt sein. Die Zufahrt in die Connewitzer Straße wird nur Anwohnern sowie Besuchern des Spiels mit gültiger Tageseinfahrt gewährt. Die Tageseinfahrten sind ausverkauft.

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