Heimpremiere für Alexander Zorniger: Am morgigen Sonnabend empfängt RB Leipzig den VfL Halle. Anstoß ist um 17:00 Uhr am Cottaweg. Für manch einen vielleicht die letzte Bewährungsschance, denn der jetzige 28-Mann-Kader wird noch schrumpfen müssen.

Fest steht: Am Sonntag und Montag tagen Trainer und sportliche Leitung der beiden europäischen RB-Clubs in Salzburg. Hier könnten bereits erste Personalentscheidungen fallen. Chefcoach Alexander Zorniger und Sportdirektor Ralf Rangnick begutachten bis dahin das Inventar, dass ihnen ihre Vorgänger Peter Pacult und Wolfgang Loos hinterlassen haben. Der Erwartungsdruck ist enorm. Zorniger: “Unser Anspruch muss es ganz klar sein, in dieser Saison aufzusteigen.”

Der Kader umfasst derzeit 28 Spieler. Rangnick ließ bei seiner Vorstellung am Mittwoch durchblicken, dass dies nicht so bleiben wird. Sollte er seine Vorstellung umsetzen, müsste er mindestens vier Sportlern den Laufpass geben. Wer die Unglücklichen sein werden, ließ er zunächst offen. “Wir werden uns zunächst einen Überblick über die Mannschaft verschaffen”, so Rangnick während der Pressekonferenz. “Jeder der hochmotiviert und erfolgshungrig ist, kann sich einbringen, unsere Reise mitgehen und an Bord bleiben.”

Vieles spricht allerdings dafür, dass wenigstens ein Torwart das Weite suchen muss. Gegenwärtig stehen vier Hüter im Aufgebot der Profis. Als sicher gilt, dass der Club Benjamin Bellot (21) behalten wird. Schließlich gehört er zur Generation U23, die Rangnick sehr schätzt. Die Verantwortlichen dürften kaum Neuzugang Fabian Coltorti (31) vor die Tür setzen wollen, nachdem die Tinte unter seinem Vertrag gerade erst getrocknet ist. Andreas Kerner (23) rückte zu Saisonbeginn von der U23 in den Profikader.
Mit Matthias Hamrol (18) steht möglicherweise ein weiterer U19-Spieler vor dem Sprung nach oben. Der Youngster durfte unter Pacult mit den Profis ins Wintertrainingslager nach Belek reisen und wird kommende Saison wahrscheinlich das Tor der U23 hüten. Bleibt Pascal Borel, der in der Rückrunde mehrmals patzte. Im September feiert der 1,92m-Recke seinen 34. Geburtstag. Freilich bedeutet dieses Alter für Keeper nicht das Ende aller Tage. Gleichwohl passt er von allen Kandidaten am allerwenigsten in das neue sportliche Konzept, das die radikale Verjüngung des Kaders vorsieht. Das erste Bauernopfer scheint gefunden.

Beim 6:1-Erfolg über Grün-Weiß Piesteritz am Mittwoch stand er wie Coltorti und Bellot eine halbe Stunde auf dem Platz. Zorniger brachte alle einsatzfähigen Kicker ins Spiel, um sich einen ersten Eindruck von ihrem Können zu verschaffen. Vermutlich wird er es am Sonnabend ähnlich handhaben. Eventuell muss der Coach auf Pekka Lagerblom (Probleme mit Achillessehne) und Adrian Mrowiec (Oberschenkelzerrung) verzichten. Andreas Kerner, Umut Kocin, Marcus Hoffmann und Timo Röttger befinden sich nach ihren Verletzungen weiter im Aufbautraining.
Am Freitagnachmittag ist im Hause Rasenball eine erste Personalentscheidung gefallen: Tamás Bódog ist neuer Co-Trainer bei RB Leipzig. Der 41-Jährige löst mit sofortiger Wirkung Tom Stohn ab, den Peter Pacult vergangenen Sommer in den Trainerstab berief.

Der ehemalige Abwehrspieler kickte im Profi-Fußball für den FSV Mainz 05 und den SSV Ulm. Weiterhin absolvierte der Ungar fünf Länderspiele. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er u.a. als Co-Trainer für den FSV Mainz II (2007-2009) und den ungarischen Erstligisten Videoton FC (2009 bis 2010). Bódog wird bereits am Sonnabend das Vormittagstraining mitgestalten und am Abend beim Test gegen den VfL Halle auf der Bank sitzen.

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