Neue Entwicklungen im Fall SG Leipzig Leutzsch (SGLL). Vorstandssprecher Jamal Engel soll Gelder veruntreut haben. Die Arbeitsagentur hat ein Verfahren eingeleitet, weil der Club Eingliederungshilfen nicht für Lohnzahlungen verwendet haben soll. Nun prüft die Leipziger Arbeitsagentur den Fall, da eine Anzeige zur Mittelverwendung eingegangen ist.

Was die Leipziger Arbeitsagentur derzeit bezüglich der SG Leipzig Leutzsch auf dem Tisch liegen hat soll, riecht nach hartem Tobak. Die SG Leutzsch beschäftigt drei Platzarbeiter. Für die Landschaftsgärtner kassierten die Leutzscher staatliche Eingliederungshilfen. Allein im Jahr 2011 überwies das Amt 7.200 Euro ins Leutzscher Holz. Laut Betriebskostenabrechnung zahlt der Verein seinen Mitarbeitern jeden Monat insgesamt 4.050 Euro.

Ob dies der Realität entspricht, ist hingegen fraglich. So soll ein Mitarbeiter ehrenamtlich tätig sein. Sollte sich der Verdacht bestätigen, hat der Verein SG leipzig Leutzsch mit einem Streich zwei Parteien betrogen: Die Agentur für Arbeit und die BSG Chemie, die sich anteilig an den Personalkosten beteiligen muss.

Darüber hinaus waren die Platzmeister offenbar fleißiger, als es auf den ersten Blick scheint und auch in fremder Mission unterwegs. Im August ärifizierte ein Angestellter den Rasen eines anderen Leipziger Vereins. Dieser zahlte der SG Leutzsch dafür 1.000 Euro. “Das haben die schon zu Zeiten des FC Sachsen gemacht”, berichtet ein Vorstandsmitglied des Vereins, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Der Insider verrät: “Die sind bei mehreren Vereinen in Leipzig und im Umland gewesen.” In der Betriebskostenabrechnung ist von solcherlei Nebeneinkünften keine Rede und die Auswärtsspiele der Platzarbeiter werden mit keiner Silbe erwähnt. Auch gegenüber der Arbeitsagentur haben die Leutzscher den Nebenerwerb offensichtlich verschwiegen. Nun brachte ein Tippgeber am 23. Oktober 2012 das Amt auf die Spur, welches sich seitdem mit dem Fall befassen muss.

Von der Behörde war bis zum Freitag keine Stellungnahme zu bekommen, der Sprecher weilt noch bis Montag im Urlaub. Ebenfalls auf Reisen Jamal Engel, welcher sich bislang gleichfalls nicht zu den Vorgängen äußerte. Nach L-IZ – Informationen hilft der Vereinsvize gerade Griechenland auf die Beine.

Derzeit wohnt der SGLL-Manager im Luxushotel “Atlantica Club Aegan Blue” auf der Insel Rhodos. Bezahlen kann er dies leicht. Im Jahr 2011 stellte er sich selbst monatlich 1.785 Euro in Rechnung. Dies geht aus Unterlagen hervor, die dem Sportamt vorliegen. Ob sich der Vorstandsvize nach wie vor trotz zunehmender Turbulenzen um seinen Verein ein Gehalt über dem Ligaschnitt ausbezahlt, ist derzeit unbekannt.

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